Einen Kommentar verfassen A20 Lesen Sie einen Kommentar in einer Zeitung oder Zeitschrift Ihrer Wahl und konkretisieren Sie die genannten Kriterien mithilfe von Beispielen aus diesem Kommentar wie im Beispiel unten. WISSENSWERT Der Kommentar Grundsätzlich kann man Meinungsäußerungen zu einem Thema, einem Sachverhalt … als Kommentare bezeichnen. Im Speziellen handelt es sich um eine journalistische Textsorte. Journalistinnen und Journalisten, aber auch Expertinnen und Experten und/oder Personen des öffentlichen Lebens verfassen Kommentare zu einem bestimmten Thema. Ein Kommentar ist meinungsbetont, das ist sein erstes und wesentlichstes Unterscheidungsmerkmal von einer Nachricht bzw. einem Bericht. Mit einem Kommentar möchte die Verfasserin/der Verfasser einen Sachverhalt bewerten, das bedeutet, sie/er argumentiert, weshalb ein Sachverhalt gut oder schlecht zu beurteilen sei bzw. wie es dazu kommen konnte und/oder was daraus folgt. In seriösen Veröffentlichungen sind Kommentare explizit gekennzeichnet (in der Überschrift/Rubrik …). Ein Kommentar soll zur Meinungsbildung beitragen und zum Nachdenken anregen. Er kann provozieren (muss es aber nicht), jedenfalls zeigt er auf, welchen Standpunkt die Verfasserin/der Verfasser vertritt – untermauert mit Argumenten, die in weiterer Folge auch von der Leserin/vom Leser in einer Debatte/Diskussion/… verwendet werden können (und auch verstärkt oder entkräftet werden können). Die Leserin/der Leser soll sich in ihrer/ seiner Meinung bestärkt fühlen oder widersprechen wollen. 2 4 6 8 10 12 14 Sollen Kunstschaffende ihre Meinung zum Krieg öffentlich machen? Von Stefan Grissemann | 05.03.2022 Europas Kulturszene gibt sich unter dem Druck des Krieges in der Ukraine kämpferisch – und greift zu teilweise dubiosen Mitteln. Nach einer prolongierten Schrecksekunde begann es in den Tagen nach der russischen Invasion auch in der Kunstszene zu gären, durchaus heftiger, als man dachte. Denn eine brisante Frage drängte sich auf: Wie sollte man mit all den aus Russland stammenden, in Europa tätigen Kreativen umgehen, die nicht sofort auf Mahnrufe und Social-Media-Aktivismus umschalteten, die sich zurückhielten, schwiegen, nachdachten – oder sich in seltsam wolkiger Pazifismus-Rhetorik verloren? Ein dunkler Verdacht fiel auf sie, der Vorwurf, nicht ausreichend auf Distanz zum Aggressor gegangen zu sein, stand plötzlich im Raum. Und die Cancel-Culture hob, mangels anderer zur Verfügung stehender Instrumente, ihr zweifelhaftes Haupt. Dabei gibt es in Russland, dieser alten, großen Kulturnation, gegenwärtig viele, die sich prononciert gegen Putin wenden. In Petitionen etwa, von tausenden Kulturschaffenden unterzeichnet, wird ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen gefordert; insbesondere die Theaterszene leistet mutigen Widerstand. Wladimir Urin, Chef des weltberühmten Bolschoi-Theaters in Moskau, stellte seine Haltung klar: „Wir wollen keinen neuen Krieg, wir wollen nicht, dass Menschen sterben.“ […] QUELLE: https://www.profil.at/kultur/sollen-kunstschaffende-ihre-meinung-zum-krieg-oeffentlich-machen/401926531; (abgerufen am 05.03.2022) Dabei … sterben – argumentativer Dreischritt dunkler Verdacht − provozierend zurückhielten, schwiegen, nachdachten – Trikolon brisant − wertend dubios − meinungsbetont 166 6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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