A16 Ordnen Sie folgende Aussagen einzelnen Abschnitten des Essays zu, indem Sie entweder die entsprechenden Zeilenzahlen angeben oder Ihre Textlandkarte ergänzen. – Verbunden mit der sehr subjektiven Argumentation steht oft ein Appell, der eindringlich zum Handeln auffordert. – Zur anfänglichen Behauptung wird eine Vermutung gestellt, die im Verlauf des Textes erörtert wird. – Der überwiegende Teil des Essays ist stark subjektiv gehalten und wirkt, als ob der Verfasser laut denken würde. – Am Beginn eines Essays steht meist eine Behauptung. – Die persönliche Ebene wird durch das Personalpronomen „ich“ betont. – Der zu untersuchende Gegenstand des Essays wird in einen Zusammenhang gestellt. A17 Erklären Sie, nach der Lektüre der beiden folgenden Textausschnitte, was Kurt Tucholsky (zweiter Text) an der Form des Essays kritisiert. Grundsätzlich wird der Essay als eine kurze, […] Prosakomposition beschrieben, die die unterschiedlichsten Formen annehmen kann. Der Essay erscheint als Monolog, Dialog, Brief oder Rezension, ist in einigen Fällen ungewöhnlich kurz und in anderen außergewöhnlich lang und kombiniert […] epische, lyrische und dramatische Elemente. Demgemäß ist es angemessener von einem essayistischen Stil oder einer essayistischen Methode zu sprechen als von irgendeiner besonderen Form oder Struktur des Essays auszugehen. Kurz zusammengefasst besteht die essayistische Methode aus einer unsystematischen Exposition und einer nicht vollständig erschöpfenden Behandlung des Themas. Der Essay kann als abschweifend und unzusammenhängend charakterisiert werden […] Weiterhin schreibt der Essayist mit einer nicht nur eingestandenen, sondern offensiv vertretenen subjektiven Ausrichtung. QUELLE: J. M. van der Laan: Über Goethe, Essays und Experimente. – In: Krause, Marcus und Nicolas Pethes (Hrsg.): Literarische Experimentalkulturen. Poetologien des Experiments im 19. Jahrhundert. Würzburg: Königshausen & Neumann 2005. (= Studien zur Kulturpoetik, Band 4). S. 244. Kurt Tucholsky: Die Essayisten (1931) Versuche, einen Roman zu schreiben. Du vermagst es nicht? Dann versuch es mit einem Theaterstück. Du kannst es nicht? Dann mach eine Aufstellung der Börsebaissen2 in New York. Versuch, versuch3 alles. Und wenn es gar nichts geworden ist, dann sag, es sei ein Essay. 2 Baisse, die: Rückgang bzw. Fallen der Börsenkurse 3 Anm.: essayer frz. Versuchen, ausprobieren QUELLE: Wrobel, Ignaz (d.i. Kurt Tucholsky): Die Essayisten. – In: Die Weltbühne 17/1931. S. 620. A18 Erläutern Sie, welche Merkmale des Essays Sie an Albert Einsteins Text identifizieren können. Begründen Sie, ob Sie Tucholskys Kritik an der Textsorte Essay im Zusammenhang mit Einsteins Text für gerechtfertigt halten. A19 Stellen Sie fest, welche Unterschiede und welche Gemeinsamkeiten Sie zwischen dem Essay Albert Einsteins und dem Romanauszug Bertha von Suttners (S. 160 f.) erkennen können. Gehen Sie dabei auf folgende Aussagen ein: • Der Essay ist eine Mischform zwischen literarischem Text und Sachtext. • Am ehesten lässt sich der Essay mit der journalistischen Textsorte des Kommentars vergleichen. B 2 4 6 8 10 12 14 16 18 2 4 6 Kurt Tucholsky, um 1920 165 Textkompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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