Sprechen – Präsentieren – Rückmelden A6 Bilden Sie Gruppen von vier bis fünf Mitgliedern und erstellen Sie gemeinsam eine Prezi über die österreichische Nobelpreisträgerin Bertha von Suttner. A7 Wählen Sie ein Gruppenmitglied aus, das in eine andere Gruppe wechselt, um Ihre Prezi vorzustellen. Geben Sie in der Gruppe Feedback: • jener Person, die vor Ihrer Gruppe präsentiert hat (ergebnis-/handlungszentriertes Feedback) • jener Gruppe, deren Präsentation Sie gesehen haben (produktzentriertes Feedback) • den Mitgliedern Ihrer eigenen Gruppe (kooperationszentriertes Feedback) A8 Lesen Sie den Auszug aus Bertha von Suttners Roman Die Waffen nieder. Bereiten Sie eine szenische Lesung vor, indem Sie in verteilten Rollen (Ich-Erzählerin und Ehemann) lesen. Berücksichtigen Sie dabei • die Begeisterung des Ehemannes • die Sorgen der Ehefrau • die reflektierende Erzählhaltung der Ich-Erzählerin A9 Stellen Sie fest, wie Sie die Lautstärke und die Geschwindigkeit Ihrer Stimme variieren, wenn Sie vorlesen. Sammeln Sie die diesbezüglichen Hinweise zum Text in Ihren Unterlagen. Bertha von Suttner: Die Waffen nieder! (1889) Da mochte um mich herum noch so eifrig über das Verhältnis Sardiniens zu Österreich, oder über das Verhalten Napoleons III. debattiert werden, dessen Hilfe Cavour durch die Teilnahme am Krimkriege sich zugesichert hatte: da mochte man immerhin von der Spannung reden, welche zwischen uns und den italienischen Nachbarn durch diese Allianz hervorgerufen worden – das beachtete ich nicht. Aber an jenem 1. April sagte mir mein Mann allen Ernstes: „Weißt du, Schatz – es wird bald losgehen.“ „Was wird losgehen, mein Liebling!“ „Der Krieg mit Sardinien.“ Ich erschrak. „Um Gotteswillen – das wäre furchtbar! Und musst du mit?“ „Hoffentlich.“ „Wie kannst du so etwas sagen? Hoffentlich fort von Weib und Kind?“ „Wenn die Pflicht ruft …“ „Dann kann man sich fügen. Aber hoffen – das heißt also wünschen, dass einem solch bittere Pflicht erwachse –“ „Bitter? So ein frischer, fröhlicher Krieg muss ja was Herrliches sein. Du bist eine Soldatenfrau – vergiss das nicht –“ Ich fiel ihm um den Hals … „O du mein lieber Mann, sei ruhig: ich kann auch tapfer sein … Wie oft habe ich's den Helden und Heldinnen der Geschichte nachempfunden, welch erhebendes Gefühl es sein muss, in den Kampf zu ziehen. Dürfte ich nur mit – an deiner Seite fechten, fallen oder siegen!“ „Brav gesprochen, mein Weibchen! – aber Unsinn. Dein Platz ist hier an der Wiege des Kleinen, in dem auch ein Vaterlandsverteidiger großgezogen werden soll. Dein Platz ist an unserem häuslichen Herd. Um diesen zu schützen und vor feindlichem Überfall zu wahren, um unserem Heim und unseren Frauen den Frieden zu erhalten, ziehen mir (sic!) Männer ja in den Krieg.“ Ich weiß nicht, warum mir diese Worte, welche ich in ähnlicher Fassung doch schon oft zustimmend gehört und gelesen hatte, diesmal einigermaßen als „Phrase“ klangen … Es war ja kein bedrohter Herd da, keine Barbarenhorden standen vor den Toren – einfach politische Spannung zwischen zwei KabiC C C C 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 160 6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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