Eine Textinterpretation schreiben Ebenso wie die anderen Maturatextsorten erfordert die Textinterpretation den versierten Umgang mit einem oder mehreren Ausgangstexten. Bei der Textinterpretation geht es jedoch in erster Linie um die genaue Analyse von Texten und das Herausfiltern ihrer Bedeutung. Es können sowohl literarische Texte als auch Sachtexte interpretiert werden, bei Sachtexten spricht man aber von der Textanalyse. Die Textinterpretation erfordert eine eher formale Sprache und sollte auch für Personen, die den betreffenden Text nicht gelesen haben, verständlich sein. Allerdings können Sie voraussetzen, dass die Leserschaft sich generell bereits mit Literatur bzw. Textinterpretation beschäftigt hat und bestimmte Fachtermini, wie zum Beispiel die Bezeichnungen rhetorischer Stilmittel, versteht. A18 Finden Sie gemeinsam mit Ihrer Sitznachbarin oder Ihrem Sitznachbarn mindestens drei rhetorische Stilmittel und geben Sie jeweils ein Beispiel: B WISSENSWERT Die Textinterpretation – die Bedeutung literarischer Texte erschließen • Die Textinterpretation dient der Analyse und der Erschließung der Bedeutung von Texten. • In der Regel beziehen sich Textinterpretationen auf literarische Texte, diese können episch, lyrisch oder dramatisch sein. • Für das Gelingen einer Textinterpretation muss der Ausgangstext vor dem Schreiben mehrmals gelesen werden. • In der Einleitung werden erstmal alle relevanten Informationen zum Text (Verfasser/in, Art des Textes, Erscheinungsdatum, Erscheinungsort, Titel, Thema des Textes) mittels Basissatz bekannt gegeben. • Anschließend wird zu Beginn des Hauptteiles der Inhalt des Ausgangstextes kurz zusammengefasst. • Es folgt die Analyse des formalen Aufbaus bzw. der Sprache des Ausgangstextes. – Struktur des Textes (Verse, Kapitel …) – verwendete Sprache (Prosa, Reim …) – Erzählform, Erzählperspektive und ihre Wirkung – Stilmittel • Auf Basis der vorangegangenen Analyse werden die Inhalte des Textes bewertet und interpretiert. • Die interpretativen Aussagen sollten immer mit den passenden Textstellen bzw. Zeilenverweisen belegt werden, damit man möglichst nahe an den Textinhalten bleibt. • Wichtig ist, die Operatoren der Aufgabenstellung zu beachten und die dort gestellten Fragen bzw. Anforderungen aufzugreifen und zu beantworten. • Am Schluss kommt es zu einer Bewertung des Textes bzw. der Textinhalte, zum Ausdruck der eigenen Meinung und zur Diskussion der Wirkung des Textes auf die Leserin bzw. den Leser. • Manchmal müssen im Zuge einer Textinterpretation verschiedene Ausgangstexte miteinander verglichen werden. • Die Textinterpretation wird im Präsens verfasst. • Einleitung, Hauptteil und Schluss werden durch Absätze voneinander getrennt, wobei auch der Hauptteil durch das Setzen einfacher Absätze strukturiert sein sollte. 102 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=