Eine Zusammenfassung überarbeiten A20 Reflektieren Sie schriftlich Ihren Schreibprozess. Was ist Ihnen leichtgefallen? Welche Schritte müssen Sie noch üben? Zu welchen Aspekten brauchen Sie noch Übungen? A21 Tauschen Sie Ihre Zusammenfassungen in Vierergruppen aus und geben Sie einander mündlich Feedback. Welche Elemente sind Ihren Mitschülerinnen und Mitschülern besonders gut gelungen, wo gibt es Verbesserungsvorschläge? A22 Lesen Sie nun die folgende Zusammenfassung von Der weiße Schal. Verbessern Sie den Text schrittweise nach diesen Punkten: • Überarbeiten Sie den Basissatz, in dem Sie die Metainformationen präzisieren. • Machen Sie einen Vorschlag, wie die Beschreibung des Schicksals von Dinara noch besser gelingen kann. • Machen Sie einen Vorschlag, wie das Einbinden der Meinung des Journalisten Thomas Morton noch besser mit der restlichen Zusammenfassung verbunden werden kann. Zusammenfassung: Der weiße Schal In dem Artikel Der weiße Schal, der von Diana Laarz verfasst und im September 2013 im Stern NEON publiziert wurde, geht es um die angebliche, sehr brutale Tradition des Brautraubes in Kirgisistan. Dies wird am Beispiel von Dinara, einer Betroffenen, veranschaulicht. Diana Laarz zeigt auf, dass es auch im 21. Jahrhundert in einem Land wie Kirgisistan, das mehrheitlich muslimische Einwohner/innen hat, noch dazu kommen kann, dass Männer sich von ihnen ausgewählten Frauen ohne deren Zutun schlicht und einfach rauben können. Einer von ihnen ist Ahmat Kaymbajew, 24 Jahre alt und Englischlehrer an einer weiterführenden Schule. Als er sich in die zwei Jahre jüngere Studentin Dinara verliebt, lädt er sie zu einer Spazierfahrt ein und „raubt“ sie sich, was bedeutet, dass er sie entführt. Nachdem sie sich fünf Stunden lang erfolglos wehrt, während eine Tante von Ahmat ihr von deren eigenem Raub erzählt, ergibt Dinara sich ihrem Schicksal und lässt sich um 23:00 Uhr den weißen Schal von den Verwandten auf den Kopf legen, was bedeutet, dass sie der Hochzeit zustimmt, obwohl sie damals eigentlich einen Freund hatte, der zu dieser Zeit aber in Moskau war, um Arbeit zu suchen. Obwohl Dinara auf die Gräser in dem Dorf, in dem sie seit 8 Monaten wohnt, allergisch reagiert, sagt sie, sie habe Glück gehabt, Ahmat sei ein großartiger Mann und dass ihre Liebe tatsächlich nach der Heirat gewachsen sei. Russell Kleinbach, ein Professor für Soziologie an einer Universität in Philadelphia, untersucht seit dem Ende der Neunzigerjahre den Brautraub in Zentralasien und meint, dieser sei eine Erfindung der Sowjetunion, da diese vermeintliche Tradition nicht im Volksepos von Manas, einem kirgisischen „Siegfried“, beschrieben sei. „Ala Kaschtu“ heiße übersetzt eigentlich nur „ergreifen und weglaufen“ und wurde früher für Liebespaare genutzt, bei denen die Eltern gegen ihre Ehe waren. Der US-amerikanische Journalist Thomas Morton hingegen meint, dass kirgisische Männer Bräute aus demselben Grund, aus dem Hunde sich ihre Eier leckten, rauben: einfach, weil sie es könnten. SCHRITT 3 C 19 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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