46 48 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 ra gebar 2017 im Schnitt jedes zehnte Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren ein Kind. Am höchsten ist die Geburtenrate in Niger, wo mehr als jedes sechste Mädchen noch vor seinem 20. Lebensjahr ein Kind zur Welt bringt. In Gegenden, in denen Frauen einen guten Zugang zu Verhütungsmethoden und sicheren Abtreibungspraktiken haben, sind die Geburtenraten unter Teenagerinnen hingegen deutlich niedriger. In Nordamerika wird nur eine von 50 Teenagerinnen Mutter (1,9 Prozent), in der EU sogar nur jede Hundertste (1 Prozent). Ein entscheidender Faktor für die hohen Geburtenraten in vielen afrikanischen Ländern ist, dass junge Mädchen dort oft jung verheiratet werden und der Erwartung gegenüberstehen, früh sexuell aktiv zu werden und Kinder zu gebären. Rund 90 Prozent der Teenagerschwangerschaften passieren innerhalb von Ehen oder festen Partnerschaften. In Niger, dem Land mit der höchsten Geburtenrate, ist der Anteil verheirateter Minderjähriger so hoch wie in keinem anderen Land. In einer Unicef-Befragung gaben mehr als drei Viertel der jungen Frauen aus Niger an, noch vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet oder in einer festen Verbindung gewesen zu sein. Mehr als ein Viertel sei sogar schon verheiratet oder verpartnert gewesen, bevor sie 15 waren. Auch in vielen anderen Ländern, vor allem südlich der Sahara und in einigen Teilen Lateinamerikas, sind auffällig viele Mädchen schon vor ihrem 18. Lebensjahr verheiratet: Sexualaufklärung und die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln spielen dabei eine Rolle. Viele der Schwangerschaften von Minderjährigen sind ungewollt, weil der Bedarf an Verhütungsmitteln nicht gedeckt ist. Doch auch hier sind positive Entwicklungen erkennbar: In Afghanistan und Bhutan zum Beispiel ist die Geburtenrate unter Minderjährigen innerhalb der vergangenen 20 Jahre stark zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich dort die Verfügbarkeit von Verhütungsmitteln deutlich erhöht: Während im Jahr 2000 nur rund fünf Prozent der Afghaninnen ab 15 Jahren ausreichend Verhütungsmittel zur Verfügung standen, waren es 2015 immerhin knapp 23 Prozent. In Bhutan stieg die Verfügbarkeitsrate von Verhütungsmitteln von rund 31 Prozent im Jahr 2000 sogar auf etwa 66 Prozent zumZeitpunkt der jüngsten Erhebung im Jahr 2010. In Aserbaidschan hingegen gaben etwas mehr als die Hälfte der Minderjährigen über einen längeren Zeitraum hinweg an, ausreichend Verhütungsmittel zur Verfügung zu haben. Dennoch stieg die Geburtenrate unter den 15- bis 19-Jährigen dort seit 1997 leicht an. Dabei zeigt die Geburtenrate nur, wie viele schwangere Teenagerinnen auch tatsächlich ihr Kind austragen. Eine Erhebung des Guttmacher-Instituts, einer US-amerikanischen Non-Profit-Forschungseinrichtung, zeigt, dass in wohlhabenden Ländern, in denen Teenagerschwangerschaften ohnehin seltener sind, diese deutlich öfter abgebrochen werden – legal und illegal. Doch auch in Ländern mit hohen Geburtenraten werden Schwangerschaften abgebrochen, oft mithilfe von unsicheren Methoden und begleitet von hohen Risiken für Mutter und Kind. QUELLE: https://www.spiegel.de/gesundheit/schwangerschaft/teenagerschwangerschaft-wo-jede-sechste-vor-dem-20-geburtstag-mutter-wird-a-1296775.htm; (abgerufen am 22.02.2021) 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 189 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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