sprachreif 2, Schülerbuch

Die strittige Frage stellen Die Einleitung einer Erörterung sollte stets eine strittige Frage formulieren, auf die im Hauptteil mit Argumenten und im Schluss mit einer persönlichen Stellungnahme eingegangen wird. Um eine passende strittige Frage formulieren zu können, kann man z. B. so vorgehen: Ebene 1: Das der Aufgabenstellung übergeordnete Thema lautet: Einschränkungen der Freiheit. Fragen für eine Assoziationskette: Welche Freiheiten habe ich? Welche Freiheiten wünsche ich mir? Werden meine Freiheiten eingeschränkt? Ebene 2: Im Zusammenhang mit der Aufgabenstellung geht es um die Einschränkungen der Freiheitsrechte durch den Staat. An welche Regeln sollte man sich grundsätzlich halten? Bedeuten diese Regeln eine Einschränkung der persönlichen Freiheit? Ebene 3: Frau Rohrer geht konkret auf den Begriff des Gehorsams ein. Was bedeutet Gehorsam? Was bedeutet demokratische Teilhabe? Aus den oben genannten Aspekten können Sie unter Berücksichtigung des dritten Arbeitsauftrages eine strittige Frage formulieren. Wann ist es notwendig, gegen Maßnahmen des Staates aufzutreten? Ist es notwendig, gegen Maßnahmen des Staates aufzutreten? Gegen welche Einschränkungen der persönlichen Freiheit sollte man auftreten? Beachten Sie, dass in der Textbeilage auf die Cov-SARS-2-Pandemie Bezug genommen wird. Die Aufgabenstellung verlangt aber nicht ausdrücklich von Ihnen, sich auf dieses Thema zu beschränken. Sie können also auch andere Aspekte miteinbeziehen. Die Einleitung schreiben Stellen Sie sicher, dass Ihre Einleitung folgende Gesichtspunkte berücksichtigt: • Die strittige Frage ist formuliert. • Eine allgemeine „Hinführung zum Thema“ ist erkennbar, auch unter Berücksichtigung der Textbeilage. • Sie haben ausdrückliche Metasprache vermieden. SPRACHWERKZEUG Ausdrückliche Metasprache vermeiden Die Vorsilbe „meta-“ (aus dem Griechischen) drückt aus, dass etwas einer übergeordneten Ebene angehört. Metasprache bedeutet also in etwa „Sprache über Sprache“. Im Fall einer Erörterung sind dies ausdrückliche Formulierungen, die ankündigen, was Sie (als Verfasserin oder Verfasser) nun tun werden. Solche ausdrücklichen Formulierungen könnten den Eindruck erwecken, dass Sie Ihren Leserinnen und Lesern erklären müssten, es folge nun eine Erörterung. Dies sollte aber ohnehin aus der Struktur und dem Inhalt Ihres Textes hervorgehen. Ausdrückliche Metasprache: Ich werde nun die Vor- und Nachteile dieses Themas erörtern. Besser: Welche positiven und welche negativen Seiten kann diese Angelegenheit haben? Ausdrückliche Metasprache: In diesem Text werde ich nun auf positive und negative Folgen eingehen. Besser: Es sollten in diesem Zusammenhang sowohl positive als auch negative Aspekte berücksichtigt werden. 169 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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