Eine Kritik verfassen Wenn Sie selbst eine Kritik oder Rezension verfassen, hilft Ihnen die folgende Checkliste: 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 ✓ klarer Bezug auf rezensiertes Werk (Titel, Autorin/Autor, Aufführungsdatum, …) ✓ kurze inhaltliche Darstellung ohne den Schluss ✓ subjektive Meinung zu Inhalt/Darstellung/Gestaltung/Mitwirkenden … ✓ Begründungen für die geäußerte Meinung ✓ möglicher Vergleich mit anderen Werken ✓ Empfehlung Bedenken Sie dabei, dass Sie nur Werke rezensieren sollten, die Sie gut kennen und über die Sie möglicherweise auch einige Hintergrundinformationen besitzen. „Zerreißen“ Sie ein Werk nicht völlig, sondern würdigen Sie immer die Arbeit, die darin steckt. Literatur nach Vorgaben verfassen Während heute relative Freiheit beim Schreiben von Büchern oder Theaterstücken herrscht und die Vielfalt der Werke und ihrer Darstellungsformen groß ist, war dies zu Beginn der Aufklärung nur bedingt der Fall. Vertreter aus den Bereichen Literatur und Philosophie beharrten auf festen Schemen, nach denen Autorinnen und Autoren ihre Werke verfassen sollten. A25 Lesen Sie den Text Johann Christoph Gottscheds über das Schreiben eines Lustspiels und fassen Sie die wichtigsten Informationen in heutigem Standarddeutsch zusammen. Johann Christoph Gottsched: Von Komödien oder Lustspielen (1730) […] Die ganze Fabel der Komödie muß, ihrem Inhalte nach, die Einheit der Zeit und des Ortes, eben so wohl, als die Tragödie beobachten. Von den Characteren der Komödie ist weiter nichts besonders zu erinnern; als bey der Tragödie schon vorgekommen ist. Man muß nämlich die Natur und Art der Menschen zu beobachten wissen, jedem Alter, jedem Stande, jedem Geschlechte, und jedem Volke solche Neigungen und Gemüthsarten geben, als wir von ihnen gewohnt sind. Kömmt ja einmal was außerordentliches vor; z.E. daß etwa ein Alter nicht geizig, ein Junger nicht verschwenderisch, ein Weib nicht weichherzig, ein Mann nicht beherzt ist: so muß der Zuschauer vorbereitet werden, solche ungewöhnliche Charactere für wahrscheinlich zu halten; welches durch Erzählung der Umstände geschieht, die dazu etwas beygetragen haben. Man muß aber auch die lächerlichen Charactere nicht zu hoch treiben. So bald der Zuschauer glauben kann, so gar thöricht würde wohl kein Mensch in der Welt seyn: so bald verliert der Character seinen Werth. Die Personen, die zur Komödie gehören, sind ordentliche Bürger, oder doch Leute von mäßigem Stande, dergleichen auch wohl zur Noth Baronen, Marquis und Grafen sind: nicht, als wenn die Großen dieser Welt keine Thorheiten zu begehen pflegten, die lächerlich wären; nein, sondern weil es wider die Ehrerbietung läuft, die man ihnen schuldig. Form Die Eintheilung derselben muß eben sowohl, wie oben in Trauerspielen, in fünf Aufzüge geschehen; ungeachtet die Italiener nur dreye zu machen pflegen. Denn auf diese Art werden sie gemeiniglich zu lang, und bekommen so viel Auftritte hinter einander, daß man sich verwirret. Es muß also eine Komödie eine ganz natürliche Schreibart haben, und wenn sie gleich in Versen gesetzt wird, doch die gemeinsten Redensarten beybehalten. […] QUELLE: http://www.philfak.uni-rostock.de/imd/41/litwiss/fd180_3g.htm; (abgerufen am 20.12.2020, in Originalschreibung) A26 Diskutieren Sie in der Klasse, inwiefern sich diese Art der Schematisierung von Texten und ihrer Erstellung auf die Verfasserinnen und Verfasser auswirkt. C 135 Textkompetenz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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