sprachreif - Deutsch Oberstufe, Schülerbuch

Epische mit nicht-epischen Texten vergleichen A34 Lesen Sie die beiden Texte, die sich mit der Heldenfigur des Prometheus beschäftigen. Sind beide Texte der Gattung der Epik zuzuordnen? Welche Unterschiede fallen Ihnen beim Lesen auf? Vergleichen Sie die Sprache und Struktur der beiden Texte. Johann Wolfgang von Goethe: Prometheus […] Hier sitz’ ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, zu weinen, Zu genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, Wie ich! QUELLE: http://www.gutenberg.org/cache/epub/9260/pg9260-images.html ; (abgerufen am 12.11.2019) A35 Die beiden Texte beziehen sich auf dieselbe Figur, Prometheus. Notieren Sie alle Informationen, die Sie beim Lesen der beiden Texte über Prometheus erhalten haben, an der Tafel. Diskutieren Sie anschließend im Plenum, welche Informationen aus dem Sachtext hilfreich für das Verständnis der letzten Strophe des Goethe-Gedichtes waren. C 2 4 6 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Prometheus, ein Bruder des Göttervaters Zeus, war ein ziemliches Schlitzohr, das selbst Götter täuschen konnte. Und doch haben die Menschen – zumin- dest den griechischen Sagen nach – ihm viel zu ver- danken. Nachdem die Erde erschaffen war, gab es keine Geschöpfe, die die Natur hätten bewundern können. Da hatte Prometheus eine Idee: Er nahm Ton und formte daraus Menschen. Athene, die Göt- tin der Weisheit, hauchte ihnen Leben ein. Prome- theus brachte den Menschen bei, Häuser zu bauen und Heilkräuter zu mischen, er lehrte sie Schreiben, Rechnen und Kunst. Doch dann kam es zum Streit zwischen Prometheus und den anderen Göttern. Verärgert beschlossen sie, dass die Menschen das Feuer nicht kennenlernen dürften. Trotzdem nahm Prometheus den langen Stängel des Riesenfenchels, zündete ihn an der Sonne an und brachte so das Feuer auf die Erde. Die Strafe für Prometheus folgte auf dem Fuße: Zeus befahl, Prometheus an einen Felsen zu fesseln. Aber damit nicht genug: Ein Adler hackte ihm je- den Tag die Leber aus, auch wenn diese nachts wie- der nachwuchs. Eigentlich sollte Prometheus bis in alle Ewigkeit so angekettet bleiben, doch zumGlück rettete ihn nach 30 Jahren der Held und Halbgott Herakles. Auch die Menschen wurden bestraft: Die Götter sandten die bezaubernde Frau Pandora mit einem Gefäß auf die Erde. Von Pandoras Schönheit geblendet, nahmen die Menschen das Geschenk an. Doch in dem Gefäß waren die Krankheiten und al- les Übel, das seither die Menschen quält. Soweit die Legende. Mit der tatsächlichen Ge- schichte, wie die Menschen das Feuer kennenlern- ten, hat sie nichts zu tun. Aber sie zeigt uns etwas anderes: Schon den Griechen war klar, welche he- rausragende Entdeckung das Feuer war. Es war so wichtig für die Menschen, dass es alle Übel aus Pandoras Gefäß aufwog. QUELLE: https://www.geo.de/geolino/mensch/3793-rtkl-geschichte-die-entdeckung-des-feuers; (abgerufen am 22.12.2019) 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 Griechische Sagen: Ein Gott schenkt den Menschen das Feuer 88 3 Nur zu Prüfzwecken – Eig entum des Verl gs öbv

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