sprachreif - Deutsch Oberstufe, Schülerbuch

sicht hatte, und sie blickte nicht auf den Boden und trat auf eine Schlange. Und diese Schlange biss sie in den Fuß, und daran starb Eurydike. [Orpheus] wurde von einer ungeheuren Trauer erfasst, einer Trauer, wie sie die Welt bis dahin nicht für möglich gehalten hatte. […] Und schließlich machte sich Orpheus auf den Weg ans Ende der Welt. Er wanderte nach Süden, […] und dort gibt es einen Eingang in das Totenreich, in das Reich des Hades. […] Persephone, die dunkle Königin der Unterwelt, und auch Hades, ihr königlicher Gemahl, sie lauschten dem Gesang des Orpheus, der um Eurydike klagte. Schließlich stimmte Persephone zu und sagte: „Du darfst deine Eurydike mit nach oben nehmen.“ Ha- des knüpfte aber eine Bedingung daran, er sagte: „Du darfst das, aber du darfst dich nicht ein einzi- ges Mal zu ihr umsehen, bis ihr beide das Licht der Welt wieder erblickt habt […]. Orpheus ging voran, Eurydike folgte ihm, so verlie- ßen sie den Hades. […] Und als sie schon das Licht sahen, da drehte er sich doch nach ihr um. – Wir wissen nicht, warum er sich umgedreht hat. […] Jedenfalls wurde in diesem Augenblick Eurydike für immer von Orpheus genommen. QUELLE: Köhlmeier, Michael: Sagen des klassischen Altertums. München: Piper Verlag GmbH, 1996, S.12-19 (an die neue Rechtschreibung angepasst) Eine Inhaltsangabe planen Das Ziel der Inhaltsangabe ist es, einen vorhandenen Text mit seinen wichtigsten Details klar und verständ- lich in eigenen Worten wiederzugeben . Dabei sollte der Stil des Ausgangstextes nicht übernommen werden. Grundsätzlich sollte die Inhaltsangabe wesentlich kürzer sein als der Ausgangstext, da sie ledig- lich die Kernaussagen des Originaltextes enthält. Sie wird im Präsens verfasst und enthält keine direkten Zitate aus dem Originaltext. Die Inhaltsangabe enthält drei wesentliche Teile: •• Einleitung •• Hauptteil •• Schluss Diese sollten durch Absätze (üblicherweise eine Leerzeile) getrennt und dadurch klar erkennbar werden. Die Einleitung Die Einleitung nennt die Autorin oder den Autor , den Titel sowie die Textsorte des Ausgangstextes. Ebenso wird dessen Hauptaussage , also worum es im Großen und Ganzen geht, in einem Satz zusammengefasst. Häufig werden andere wichtige Informationen wie die Erzählperspektive oder die Erzählform ebenfalls in die Einleitung eingebaut. Dazu finden Sie alle notwendigen Informationen in diesem Kapitel auf Seite 89. SCHRITT 1 SPRACHWERKZEUG Einleitungen von Inhaltsangaben verfassen • • Die Sage/Erzählung/Kurzgeschichte/Fabel „TITEL“ von AUTOR/IN handelt von … • • Es geht darin um … • • Darin wird das Leben von … beschrieben. • • Sie wurde von … im Jahr … in der ERZÄHLPERSPEKTIVE/ERZÄHLFORM verfasst. • • Die Ereignisse rund um … werden darin geschildert. • • Die Hauptfigur ist …, die/der … • • Als Hauptfigur tritt … auf, die/der … • • Das/die/der … spielt dabei eine wichtige Rolle. 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 62 79 Schriftliche Kompetenz Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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