sprachreif - Deutsch Oberstufe, Schülerbuch

Symmetrische und asymmetrische (= komplementäre) Kommunikation In Kapitel 1 haben Sie bereits das Vier-Ohren-Modell von Schulz von Thun kennengelernt. Neben solchen Modellen geht es in der Kommunikationswissenschaft auch um die verschiedenen Ebenen von Gesprächen und Unterhaltungen. In seinen 5 Axiomen (= Grundsätzen) hat sich Paul Watzlawick mit der Kommunika- tion von Menschen und möglichen dabei vorkommenden Problemen beschäftigt. A9 Lesen Sie das folgende Zitat von Paul Watzlawick und diskutieren Sie, was er damit vermutlich in Hinsicht auf zwischenmenschliche Kommunikation aussagen wollte. „Das Gegenteil von schlecht muss nicht gut sein − es kann noch schlechter sein.“ QUELLE: https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html ; (abgerufen am 10.11.2019) A10 Lesen Sie nun den folgenden Sachtext über das 5. Kommunikationsaxiom von Paul Watzlawick. Unterstreichen Sie die Schlüsselwörter, die für das Verständnis des Textes notwendig sind. Paul Watzlawik: 5. Axiom Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem, ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht. Einfach gesagt: Die Kommunikation kann symme- trisch (Gleichheit der Partner) oder komplementär (Unterschiedlichkeit der Partner) sein. Bei einer symmetrischen Kommunikation befinden sich die Kommunikationspartner auf Augenhöhe. Die Kommunikation ist durch Gleichheit geprägt (z. B. Vertragsverhandlung unter Geschäftspart- nern). Die komplementäre Kommunikation wird dagegen von Hierarchien oder Unterschieden (z. B. im Bil- dungsgrad oder in der beruflichen Position) be- stimmt. Das heißt jedoch nicht, dass ein Partner automatisch übergeordnet und der andere Partner untergeordnet sein muss. Sie können sich auch ge- mäß ihren Unterschieden ergänzen und zusam- menarbeiten. Welches Verhältnis zwischen den Kommunikati- onspartnern vorherrscht, muss keineswegs durch deren „offiziellen“ sozialen Status bestimmt sein. Auch kann das Verhältnis wechseln: Der Chef be- sucht abends den Sportkurs, der von seiner Mit- arbeiterin gestaltet wird. QUELLE: https://www.br.de/alphalernen/faecher/deutsch/3-paul-watzlawick-axiome100.html; (abgerufen am 10.11.2019) A11 Beschreiben Sie nun in eigenen Worten den Unterschied zwischen symmetrischer und asymmetri- scher (= komplementärer) Kommunikation in wenigen Sätzen und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse im Plenum. Einigen Sie sich anschließend auf eine Definition. INFOBOX Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick wurde 1921 in Villach/Österreich geboren und verstarb 2007 in Palo Alto/Kalifornien. Neben seinen Arbeiten im Bereich der Kommunikationswissenschaften war er als Psychotherapeut und Psychoanalytiker, Philosoph und Autor tätig. Im Zuge seiner Forschungen entwickelte er unter anderem die 5 Axiome der Kommunikation , die beschreiben, warum Kommunikation oft nicht gelingt und wie Emotio- nen auf Kommunikation einwirken. B C 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 76 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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