sprachreif - Deutsch Oberstufe, Schülerbuch

Einen Leserbrief schreiben Der Inhalt dieser Textsorte bezieht sich fast ausschließlich auf Veröffentlichungen in periodischen Druck- werken wie Zeitungen oder Zeitschriften. Sie bekommen also meistens einen Zeitungsartikel als Ausgangs- text für das Schreiben eines Leserbriefes. Der Leserbrief verlangt eine argumentierende und appellierende Schreibhandlung. Das bedeutet, dass sowohl auf Sachargumente als auch auf individuelle bzw. persönliche Standpunkte und Sichtweisen Wert gelegt wird. Einen Leserbrief planen Beachten Sie, dass die Einhaltung des vorgegebenen Umfangs zwingend notwendig ist , da es sich um eine zu veröffentlichende Textsorte handelt. Gelesen wird Ihr Leserbrief von Leserinnen und Lesern sowie Redakteurinnen und Redakteuren des Mediums, in dem der Brief veröffentlicht wird. Mit einem Leserbrief sollen Sie primär Stellung nehmen, argumentieren, bewerten und gewichten . Die Entscheidung, einen Leserbrief zu verfassen, fällt meist dann, wenn man zu einem Ereignis, einem Stand- punkt, einem Sachverhalt, einer strittigen Frage, … seine eigene Position mitteilen möchte. Ausgehend von einem in einem Medium veröffentlichten Text verfasst man also einen Brief, mit dem man überzeugen und, je nach Anlass, auch kritisieren und/oder appellieren möchte. Dabei spricht man idealerweise sowohl Mitglieder einer Redaktion als auch Leser/innen des Mediums an. Dies gelingt dann besonders gut, wenn man sich vorab überlegt hat, welche Argumente für das Publikum besonders nachvollziehbar und verständlich sind. Höflichkeit und Respekt beim Formulieren sollten selbstverständlich sein. Rhetorische Mittel können eingesetzt werden, um eine besondere Wirkung zu erzeugen. Die meisten Leserbriefe werden inzwischen elektronisch als E-Mails verfasst und versendet. Dennoch sollten Sie sich noch einmal in Erinnerung rufen, welche Strukturelemente ein ‚klassischer‘ Brief haben sollte. WISSENSWERT Der Aufbau eines Leserbriefs • • Ort, Datum • • Betreff • • Anrede • • Einleitung und Bezug zum Ausgangstext • • eigene(n) Position/Meinung/Standpunkt klarmachen und diese(n) untermauern • • Ziel bzw. Appell formulieren • • Grußformel und Unterschrift SCHRITT 1 TIPPS ZUM SCHREIBEN PROFESSIONELLER E-MAILS •• Professionelle E-Mails werden von einer Adresse versendet, deren Name eindeutig Rückschlüsse auf den Verfasser/die Verfasserin zulässt. Spitznamen und Pseudonyme sind für die private Kommunikation zulässig, nicht jedoch für den formalen bzw. professionellen Austausch. •• Die Betreffzeile kann aus einem oder mehreren Stichworten bestehen. Zu umfang- reich formulierte Betreffzeilen verfehlen ihre Wirkung, weil sie von den meisten E-Mail-Programmen im Posteingang nicht vollständig angezeigt werden. •• Eine höfliche Anrede sowie eine höfliche Schlussformel sind unumgänglich. •• Geben Sie nach der Schlussformel Ihre wichtigsten Kontaktdaten an (Signatur). 50 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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