sprachreif - Deutsch Oberstufe, Schülerbuch

2 4 Literarische Texte: „Was heißt Literatur?“ Um diese Frage kreisen viele Streitgespräche, Diskussionen und Theorien. An dieser Stelle soll der Begriff folgendermaßen definiert sein: Literarische Sprache ist dichterische Sprache . Sie kann lyrisch, episch oder dramatisch sein. Zur Einführung sollen Sie sich hier einen groben Überblick verschaffen. A34 Stellen Sie fest, welche umgangssprachliche Bedeutung(en) die Begriffe „lyrisch“, „episch“ und „dramatisch“ haben (können). A35 Recherchieren Sie in Ihrer Schulbibliothek Beispiele für die drei literarischen Gattungen. Veröffent­ lichen Sie Ihre Ergebnisse auf Flipcharts. Literarische Texte und ihre Kennzeichen erkennen Literarische bzw. ästhetische Texte erkennt man einerseits daran, dass sie fast immer eindeutig gekenn­ zeichnet sind, z. B. als „Roman“ oder „Gedichtband“. Darüber hinaus ist es meist so, dass man als Leserin/ als Leser über zumindest einen handelnden Charakter mehr erfährt, als würde man ihn/sie lediglich beobachten. Die Sprache literarischer Texte ist so gestaltet, dass sie über ein reines Informieren weit hinausgeht . Literarische Sprache soll unterhalten, herausfordern , zum Nachdenken bringen und die Fantasie anregen . Daran knüpft auch die Mehrdeutigkeit des Inhalts von literarischen Texten an: Nicht jeder Leser/jede Leserin versteht immer genau das gleiche – so gibt es auch unterschiedliche Auffassun­ gen von „guter“ und „schlechter“ Literatur. Dichtung […] speziell: das einzelne Sprachkunst- werk. […] Von den anderen Künsten unterscheidet sie sich prinzipiell dadurch, dass sie an ein von Na- tur aus sinnträchtiges Medium, die Sprache, gebun- den ist, weshalb D. im Unterschied zur bildenden Kunst und Musik auch stärker national geprägt sein kann. […] Auch wo D. als Naturnachahmung er- scheint, ist sie nicht bloßes Abbild, bloße Wirklich- keitskopie, sondern vielmehr […] neugeschaffene, neuentworfene, mögl. Wirklichkeit. QUELLE: Schweikle, Günther und Schweikle, Irmgard [Hrsg.]: Metzler Literaturlexikon. Stichwörter zur Weltliteratur. Stuttgart: J. B. Metzlersche Verlagsbuchhand- lung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH 1984. S. 96. A36 Informieren Sie sich in einem Literaturlexikon über „mimesis“, wie sie Aristoteles in der Poetik versteht. LYRIK DRAMATIK EPIK MERKENSWERT mögliche Kennzeichen literarischer Texte • • Hinweise auf Fiktion ( nicht immer: frei erfundene Inhalte) • • Metaphorik (bildhafte Sprache) • • Stilmittel: Wortwahl, Satzbau, Organisation von Textteilen … • • Mehrdeutigkeit des Inhalts • • Unterschiedliche Perspektiven (siehe S. 29) und Erwartungsbrüche („Überraschungen“) sind möglich 6 8 10 26 1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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