global 2. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Vernetztes Wirtschaften: Produzieren und Konsumieren von Waren und Dienstleistungen Haushalte produzieren und führen Dienstleistungen aus Im Haushalt wird nicht nur konsumiert, sondern auch produziert. Dazu gehören zum Beispiel selbst gemachte Marmelade (M6), Kompott oder Obstsaft und Kleider, die genäht oder Socken, die gestrickt werden. Damit wird aber normalerweise kein Geld verdient. Außerdem werden auch wichtige Dienstleistungen erledigt. Zur Hausarbeit zählen zum Beispiel putzen, kochen, aufräumen und Wäsche waschen. Oft wird diese Arbeit von Frauen unbezahlt erledigt. Eine weitere Dienstleistung im Haushalt ist die Pflege alter oder kranker Angehöriger (M7). Viele Menschen betreuen ihre Eltern oder Großeltern zu Hause, weil diese nicht mehr alleine leben können und Hilfe brauchen. Sie waschen sie, helfen ihnen beim Anziehen und bereiten das Essen zu. Damit erledigen sie unbezahlte Arbeit. Wenn die Angehörigen diese Aufgaben nicht übernehmen können, weil sie zum Beispiel zu wenig Zeit haben, müssen alte und pflegebedürftige Menschen in einem Pflegeheim unterkommen. Ein Platz in einem solchen Heim kostet viel Geld. Die Betreuung von Kindern ist eine Dienstleistung, die sehr oft in Haushalten, vor allem von Frauen, geleistet wird (M8). Kinder können auch in Kinderkrippen, Kindergärten oder Horten betreut werden. Allerdings gibt es nicht ausreichend Plätze vor allem für Unter-Zweijährige. Die Betreuungszeiten in Kindergärten oder Horten sind häufig so, dass viele Elternteile, in erster Linie Mütter, nicht Vollzeit arbeiten können. M6 Produktion von hausgemachter Marmelade M7 Pflege zu Hause: Hilfe beim Anziehen M8 Kinderbetreuung zu Hause Unbezahlte Arbeit – Doppelbelastung für Frauen Die so genannten Care-Tätigkeiten wie Hausarbeit, Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen sind gesellschaftlich wichtige Aktivitäten. Ein Großteil dieser unbezahlten Arbeit wird noch immer von Frauen geleistet, was zu einer Doppel- und Mehrfachbelastung führen kann. Dies wirkt sich nachteilig auf das Gehalt, die Arbeitsmarktsituation und Karriereentwicklung, auf verfügbare Freizeit und auf die Gesundheit von Frauen aus. Die Problematik der Verteilung von unbezahlter Arbeit und die Doppelbelastung von Frauen wurde zudem 2020 durch die CoronaPandemie verdeutlicht, welche die Ungleichheit unter anderem durch Homeoffice und Homeschooling häufig verstärkt hat. Das Wiener Frauenbarometer 2015 hat gezeigt: In den Paarhaushalten der Wienerinnen und Wiener sind 23 Prozent der Frauen zu mindestens 90 Prozent für die Hausarbeit zuständig, weitere 31 Prozent erledigen die Hausarbeit überwiegend selbst. (nach: www.wien.gv.at, abgerufen am 22.4.2022) M5 Unbezahlte Hausarbeit als Doppelbelastung für Frauen 1 Nenne zehn Aufgaben und Tätigkeiten, die in deinem Haushalt gemacht werden. Kreise ein, welche dieser Aufgaben du übernimmst. (OK, I) 2 Fasse mit Hilfe des Textes zusammen, welche Ausgaben im Haushalt anfallen. (OK, I) 3 Erstelle mit Hilfe deiner Lehrerin oder deines Lehrers einen Sparplan. Überlege für deinen Haushalt, bei welchen Ausgaben gespart werden kann. (HK, III) 4 Lies den Artikel M5. Erkläre, was man unter CareTätigkeiten versteht. Überlege, warum diese Arbeit oft von Frauen gemacht und nicht bezahlt wird. Schlage Maßnahmen vor, die eine gerechtere Arbeitsteilung zwischen Frau und Mann ermöglichen. (HK, III) O AH S. 32 59 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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