Vernetztes Wirtschaften: Produzieren und Konsumieren von Waren und Dienstleistungen Beim Herstellen von Papier stehen Maschinen im Mittelpunkt. Doch ohne den Menschen funktioniert die Produktion nicht. Papiertechnikerinnen und Papiertechniker überwachen die Produktion. Darüber hinaus kontrollieren sie die Endprodukte: Sie achten auf die Temperatur- und Druckeinstellungen bei den Papiermaschinen und sorgen dafür, dass alle Einstellungen stimmen. Für die Ausübung dieses Berufes ist der Abschluss einer Lehre erforderlich. Diese dauert dreieinhalb Jahre. Papieringenieurinnen und Papieringenieure sind Fachkräfte, die ein Studium im Bereich Maschinenbau und danach ein Aufbaustudium absolviert haben. Die Ausbildung dauert mindestens sechs Jahre. Sie arbeiten an der Entwicklung von Maschinen oder entwickeln Bestandteile des Materials für die Papierherstellung. Forschung und Entwicklung Die technischen Geräte in den Fabriken müssen immer wieder an die Anforderungen der Menschen angepasst werden. Dies erfordert Arbeitskräfte im Bereich Forschung und Entwicklung. Aktuell arbeitet die Papierindustrie in Europa daran, klimafreundlicher zu produzieren. Erneuerbare Energien sollen nach und nach immer mehr zum Einsatz kommen. Das ist ein großes Vorhaben – in der Papierindustrie werden sehr viele Ressourcen benötigt. Auch in der ökologischen Nachhaltigkeit kommt es immer wieder zu Neuerungen. Altpapier fließt in die Produktion mit ein, und chemische Stoffe, die das Papier stabil und haltbar machen, werden umweltfreundlicher. Vielseitiges Papier Papier erfüllt heutzutage weitaus mehr Aufgaben als Informationen zu übermitteln und zu speichern. Grafisches Papier, also Papier, auf dem Informationen in Schrift oder Bild dargestellt werden, verliert immer mehr an Bedeutung. Menschen nutzen andere Arten von Medien: Es gibt E-Books, E-Paper-Ausgaben von Zeitungen und viele Apps, die Papierprodukte ersetzen. Zur Kommunikation werden fast keine Briefe mehr geschickt, E-Mails und Chats sind heute viel häufiger. Die Nachfrage nach Verpackungsmaterial aus Papier und nach Hygienepapier nimmt gleichzeitig zu. Der Online-Handel steigt an, die Produkte müssen verpackt werden. In Österreich sind Unternehmen angesiedelt, die auf die Herstellung von Produkten aus Papier spezialisiert sind. In Nettingsdorf in Oberösterreich zB produziert die Firma Smurfit Kappa Verpackungsmaterial. In Pernitz in Niederösterreich befindet sich ein Standort des Unternehmens Essity. Es ist spezialisiert auf Hygieneartikel aus Papier und Zellstoff. der Zellstoff: Produkt, das aus Holz und anderen Materialien aus feinen Fasern besteht; es wird für die Herstellung von Papier verwendet. M6 Im Druckzentrum der MediaPrint in Wien Inzersdorf werden Tageszeitungen, Zeitschriften und Werbematerial gedruckt. M7 Altpapiertonnen nach Weihnachten in Innsbruck; in Österreich wurden im Jahr 2019 etwa 78 % des verwendeten Papiers wiederverwertet. M8 Im Supermarkt türmen sich Küchenrollen, Toilettenpapier, Windeln und Feuchttücher. Diese Produkte aus Papier und Zellstoff wurden mit bestimmten Chemikalien behandelt und sind nur schwer zu recyceln. 1 Arbeite heraus, wie sich die Berufswelt im Bereich der Papierindustrie seit dem 18. Jahrhundert verändert hat. (OK, I) 2 Erläutere, inwiefern die Lebensweise der Menschen etwas mit dem Wandel der Berufswelt zu tun hat. (OK, II) 3 Untersuche die auf dieser Doppelseite genannten Gründe, aus denen es verschiedene Berufe in der Papierherstellung nicht mehr gibt. (UK, II) 4 Diskutiert in der Klasse, wie ihr die Menge an Papierprodukten in eurem Alltag reduzieren könnt. Erstellt zu zweit ein Infoblatt, auf dem ihr der Schulgemeinschaft anschaulich darstellt, wie sie nachhaltig Papier sparen kann. (UK, III, HK, III) 5 Recherchiert in Kleingruppen im Internet zum Wandel dieser drei Berufe in den letzten 100 Jahren: Ärztin oder Arzt, Tischlerin oder Tischler, Bäuerin oder Bauer. Schreibt eure Ergebnisse in eure Hefte. (UK, II) O AH S. 28, S. 29 51 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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