global 2. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Nachhaltiger Umgang mit Energie und Rohstoffen E-Abfälle nehmen zu Während Restmüll, Sperrmüll und auch verwertbare Altstoffe des Hausmülls in den letzten Jahren nicht stark zugenommen haben, zeichnet sich bei Elektroaltgeräten ein anderes Bild ab: Sie werden laufend mehr. Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kühlschränke machen den größten Teil des elektronischen Mülls in der EU aus (M5). Hinzu kommt, dass im Vergleich zu den anderen Abfällen ein kleinerer Teil des E-Mülls wiederverwertet wird. Recycling wäre allerdings sehr wichtig. Elektronikgeräte enthalten Stoffe, die in der Umwelt bei falscher Lagerung großen Schaden verursachen. Künstliche Produktalterung Konsumentinnen und Konsumenten haben das Gefühl, dass sie in kurzen Abständen neuere Produkte benötigen, selbst wenn zB ihr Smartphone erst zwei Jahre alt und nicht defekt ist. Trends und Werbung tragen zum Wunsch nach etwas Neuem bei. Es fällt außerdem auf, dass kleine Teile der Elektrogeräte wie Akkus nach einiger Zeit immer schwächer werden. Weil das eigene Produkt nicht mehr optimal funktioniert, entsteht das Verlangen nach einem neueren Modell. All diese Gründe, die zu immer wiederkehrenden Wünschen nach neuen Produkten beitragen, bezeichnet man als künstliche Produktalterung. Die Reparatur von Waschmaschine, Tablet, Smartphone und Co. ist meist teurer als ein neues Gerät anzuschaffen. Die Europäische Union ist bemüht, ein „Recht auf Reparatur“ für Konsumentinnen und Konsumenten einzuführen. Reparaturen sind nachhaltig und sollten daher auch durch niedrigere Preise für die Kundinnen und Kunden belohnt werden. Das Geschäft mit dem Abfall Europäischer Elektronik-Müll wird zum Teil in Staaten des globalen Südens transportiert. Die Menschen in Europa müssen sich so nicht um die Entsorgung kümmern. Diese Mülltransporte sind streng verboten. Jedoch wird dieses Verbot umgangen, indem die transportierten Geräte offiziell nicht als Müll bezeichnet werden. In der Stadt Accra in Ghana liegt die Müllhalde Agbogbloshie (M7). Dort zerlegen und verbrennen viele Menschen die Geräte nicht sachgemäß. Dabei gelangen giftige Stoffe in die Natur. Die Menschen atmen beim Verbrennen schädliche Dämpfe ein und werden krank. Recycling von Elektroaltgeräten muss geregelten Abläufen folgen, das ist auf den Elektroschrottdeponien in Ghana nicht der Fall. Elektro- und Elektronikschrott in der EU gesammelte Menge an Elektro- und Elektronikgeräten Haushalts großgeräte Geräte der Unterhaltungselektronik und Photovoltaikmodule IT- und Telekommunikationsgeräte Haushaltsgeräte andere 52,7 % 14,6 % 14,1 % 10,4 % 8,4 % M5 Elektroaltgeräte in der Europäischen Union (Quelle: Eurostat 2020) M6 Immer mehr Geräte werden mit elektronischen Eigenschaften ausgestattet. Klassische Fahrräder oder Roller werden zu E-Bikes und E-Scootern. Deren Akkus müssen sachgemäß entsorgt werden. M7 Männer verbrennen Kabel und andere Teile von Elektrogeräten auf der Mülldeponie Agbogbloshie in Ghana, um wertvolle Rohstoffe zu gewinnen. Diese verkaufen sie anschließend weiter. 1 Beschreibe den Produktkreislauf in M1 anhand eines Beispiels aus deinem Alltag. (OK, I) 2 Erkläre den Begriff Konsumgesellschaft in eigenen Worten. (OK, II) 3 Untersuche zunächst, ob du in deinem Haushalt Elektrogeräte findest, die nicht mehr verwendet werden, aber noch nicht recycelt wurden. (HK, II) 4 Erläutere anschließend, wie du deine alten Elektrogeräte sinnvoll weiterverwenden oder entsorgen könntest. (HK, II) 5 Ordne den Müll, den du und deine Familie produzieren, den in M2 genannten Gruppen zu. Reihe die Menge des produzierten Mülls: 1 = am meisten, 5 = am wenigsten. (HK, II) 6 Diskutiere mit deiner Sitznachbarin oder deinem Sitznachbarn Wege, Müll zu reduzieren. Formuliert Vorschläge zur Müllvermeidung. (UK, III) 7 Bewerte die folgende Aussage: Müllvermeidung ist besser als Recycling. (UK, III) O AH S. 18, S. 19, S. 20 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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