global 2. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Nachhaltiger Umgang mit Energie und Rohstoffen Sommer, Sonne, Grillparty Zu Hause ist es üblich, entweder mit einem Elektroherd oder mit einem Gasherd zu kochen. Sobald jedoch der Frühling anbricht und die Tage länger werden, verlegen viele Menschen die Zubereitung von Essen nach draußen: Sie grillen. Der Holzkohlegrill ist hierzulande vor dem Elektro- und dem Gasgrill das beliebteste Gerät dafür. Dieser Grill wird mit Holzkohle beheizt. Doch woher kommt dieser Energieträger? Wälder des Südens liefern Kohle für den Norden In einigen Staaten rund um den Globus wird Wald gerodet, um Holzkohle herzustellen. In Haiti, einem der ärmsten Länder der Erde, sind die Böden durch Waldrodungen bereits so stark freigelegt, dass Naturereignisse große Zerstörungen anrichten, wenn sie große Mengen an Wind und Wasser mit sich bringen. Mangroven würden die Küste vor Stürmen schützen. Doch sie wurden abgeholzt. Wälder im Inneren des Landes könnten Erosion bremsen, doch auch sie verschwinden immer weiter. In Paraguay wurden in den letzten Jahren die Einnahmen aus dem Holzkohleexport vervielfacht. Die Wälder der Region Gran Chaco bilden die zweitgrößte Waldfläche nach dem Amazonas-Regenwald. Der Trockenwald wird täglich kleiner, weil Freiflächen für Viehzucht und Soja geschaffen werden. Das dabei anfallende Holz wird teilweise zu Holzkohle verarbeitet. Für viele Menschen in den beiden Staaten ist diese Arbeit überlebenswichtig. Sie verdienen damit ihr Geld. Außerdem bietet ihnen die Holzkohle Energie für ihre eigenen Haushalte. Andere Energieträger gibt es oft nicht. Die Herstellung der Holzkohle ist jedoch nicht ungefährlich: Dämpfe, die bei der Verbrennung des Holzes entstehen, sind giftig und verschmutzen die Luft. Sie schaden der Umwelt, den Menschen und den Tieren. Viele Wälder, die nach und nach für die Holzgewinnung gefällt werden, stehen unter Schutz. Sie sind natürliche Luftfilter – sie binden CO2, unterstützen unser Klima und bieten unzähligen Arten sicheren Lebensraum. Ein großer Teil der fertigen Holzkohle aus Staaten wie Haiti und Paraguay wird nach Europa transportiert. In Österreich und vielen anderen Staaten Europas kaufen die Menschen die Holzkohle, um diese erneut zu verbrennen. Sie gewinnen daraus Energie, um Rindfleisch, Gemüse und Burger zu grillen. Dabei wird wieder CO2 ausgestoßen. die Holzkohle: Holzkohle entsteht, wenn trockenes Holz unter bestimmten Bedingungen erhitzt wird. Es darf nicht zu heiß werden und sollte geschützt vor Luft abbrennen. die Mangrove: tropisches Küstengebiet, in dem sich Meerwasser mit Süßwasser vermischt; ein Ökosystem mit bestimmten Pflanzen entsteht. M4 Verpackte Holzkohle im Hafen von Port au Prince in Haiti M5 Holzkohle wird zB in Paraguay hergestellt. M6 Steaks werden mit dem Energieträger Holzkohle zubereitet. 1 Mache den Alltagscheck: Beschreibe, welche Arten von Energie du an einem Tag verwendest. Denke dabei auch an Abläufe, die du sonst nicht sofort mit Energie in Verbindung bringen würdest. (HK, II) 2 Sieh dir M2 genau an. Überprüfe zu Hause, ob die vorhandenen Haushaltsgeräte im grünen oder im roten Bereich liegen. Finde heraus, wie alt die jeweiligen Geräte sind. Vergleiche mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern. (HK, II) 3 Deine Familie muss eine neue Waschmaschine anschaffen. Eure ist kaputt und kann nicht repariert werden. Begründe, welche Energieeffizenzklasse du wählen würdest (M2). (UK, II) 4 Überprüfe mit Hilfe des Schulbuchtextes die folgende Aussage: „Importierte Holzkohle trägt zu vermehrtem CO2-Ausstoß bei.“ (UK, III) 5 Arbeite mit deinem Sitznachbarn oder mit deiner Sitznachbarin. Gestaltet einen Comic, der die Überschrift „Grillparty auf Kosten des Regenwaldes“ trägt. (HK, III) 6 Lies den ersten Absatz auf S. 22 noch einmal. Gestalte einen Blogbeitrag über einen länger andauernden Stromausfall, ein so genanntes Blackout. Was passiert weiter? Welche Bereiche des Alltags sind ohne Energie nicht möglich? (HK, III) O AH S. 11 23 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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