global 2. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Wasserkraft und Windkraft Die Menschen nutzen seit langer Zeit die Kraft des Wassers und des Windes. Wind- oder Wassermühlen dienten zum Mahlen von Getreide zu Mehl, oder es wurden Hämmer zum Schmieden von Metallen angetrieben. Heute nutzt man die Kraft von Wasser und Wind für die Stromerzeugung. Wasserkraft Für die Nutzung der Wasserkraft gibt es unterschiedliche Arten von Kraftwerken. Laufkraftwerke findet man an Flüssen. Ist das Gefälle (Höhenunterschied) des Flusses ausreichend, werden eine Staumauer und ein Maschinenhaus mit Turbinen und Generatoren errichtet (M1). Die Staumauer sorgt für eine höhere Fallhöhe und steigert somit die Leistung des Laufkraftwerks. Bei größeren Flüssen wird zusätzlich eine Schleuse errichtet, um die Schifffahrt weiter zu ermöglichen. Der Vorteil von Laufkraftwerken ist, dass sie rund um die Uhr Strom liefern. Jedoch verändert sich durch das gestaute Wasser auch die Flusslandschaft. Teilweise werden große Flächen überflutet. Die Fließgeschwindigkeit verlangsamt sich. Müssen für den Bau eines Kraftwerks große Waldflächen gerodet werden, dann wirkt sich dies auch negativ auf den Klimawandel aus. Durch das Abholzen des Waldes geht ein natürlicher CO2-Speicher verloren. Wird auch keine Fischaufstiegshilfe errichtet, ist Fischen der Weg versperrt. Dadurch kann sich die Vielfalt der Fische und Pflanzen im Fluss verändern. Einen weiteren Typ von Kraftwerken findet man häufig im Gebirge. In so genannten Speicherkraftwerken wird der Höhenunterschied zwischen einem Stausee und einem tiefer gelegenen Maschinenhaus genutzt (M5). Wird Strom benötigt, kann man das Wasser aus dem Stausee ablassen. Wenn mehr Strom vorhanden ist, als gebraucht wird, wird das Wasser wieder in den Speichersee gepumpt. Der Stausee wird auch als Trinkwasserspeicher und zur Regulierung von Hochwässern genutzt. Der Nachteil ist, dass Speicherkraftwerke sehr viel Platz benötigen. Auch die Kraft des Meeres lässt sich durch Gezeiten- und Wellenkraftwerke nutzen. Gezeitenkraftwerke befinden sich etwa in Buchten oder Flussmündungen. Bei Flut strömt das Wasser Richtung Festland, bei Ebbe zieht es sich Richtung Meer zurück. Durch diese Bewegung werden die Turbinen für die Stromproduktion angetrieben. die Gezeiten: Wasserbewegungen der Ozeane, die durch die Anziehungskraft des Mondes verursacht werden Maschinenhaus Stromnetz Oberwasser Unterwasser Generator Zufluss Turbine M1 Aufbau eines Laufkraftwerks (Quelle: Energieagentur NordrheinWestfalen) M2 Drei-Schluchten-Staudamm am Fluss Jangtsekiang (China) M3 Kraftwerk in Kaprun (Österreich) M4 Kraftwerk in La Rance (Frankreich) Bedarf an Strom Überschuss an Strom oberer Speichersee unterer M5 Aufbau eines Speicherkraftwerks mit Pumpspeicher (Quelle: Magazin zur Energiewende in Deutschland, Oktober 2014) 16 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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