global 1. Geographie- und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

Wetter und Klima beinflussen eine nachhaltige Ernährung Frisches Obst im Winter? Die heimischen Supermärkte bieten das ganze Jahr über frisches Obst und Gemüse an. Viele Sorten wachsen gar nicht in Österreich, weil es viel zu kalt ist. Daher wird sehr viel Obst und Gemüse (M4) aus subtropischen Ländern wie zB aus Spanien, Italien, der Türkei oder Israel importiert. Tomaten, Paprika, Gurken, Erdbeeren und Zitrusfrüchte aus Spanien landen bei uns regelmäßig auf dem Teller. Sie haben lange Transportwege hinter sich und belasten damit unser Klima. Außerdem wird ein Großteil des Obstes und Gemüses unreif geerntet, damit der lange Weg überhaupt möglich ist, ohne dass die Ware verdirbt. Spanien ist der größte Lieferant von Obst und Gemüse in Europa. Pro Jahr werden einige Millionen Tonnen Obst und Gemüse geerntet, die zu einem Großteil in der EU verkauft werden. Das Subtropische Klima in den großen Anbaugebieten im Süden Spaniens bietet zwar die warmen Temperaturen, es ist dort aber auch sehr trocken. Daher müssen das Obst und das Gemüse fast das ganze Jahr in Gewächshäusern angebaut und künstlich bewässert werden. Die riesigen, von Kunststofffolien überdachten Gewächshäuser bilden ein „Meer“ aus Plastik (M5). Die Bewässerung dieser Anlagen verbraucht fast die gesamten Grundwasservorräte der Region. Das führt dazu, dass das Gebiet immer weiter austrocknet. Düngemittel und Pestizide belasten die Böden zusätzlich. Cash Crops – Profit vor Umweltschutz Die Avocado (M6) ist ein Cash Crop. Sie gilt als besonders gesund und wurde in den letzten Jahren als „Superfood“ beworben. Sie enthält viele wichtige Fettsäuren und Vitamine. Daher kaufen immer mehr Menschen Avocados, die Nachfrage nach diesem Produkt steigt. Allerdings werden für den Anbau große Mengen Wasser verbraucht – für einen Kilo etwa 1 000 Liter. Im Vergleich dazu benötigt dieselbe Menge Paradeiser nur rund 180 Liter. Avocadoplantagen tragen somit zur Verknappung des Wassers bei. In manchen Gegenden Chiles, einem der weltweit größten Exporteure der Avocado, wird die Bevölkerung mit Tanklastzügen mit Wasser versorgt, weil der Avocadoanbau die Wasservorräte erschöpft hat. Um Platz für weitere Avocadoplantagen zu schaffen, werden in Mittel- und Südamerika Wälder abgeholzt. Der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln verpestet die Luft und vergiftet das Wasser. Dazu haben die langen Transporte im Kühlcontainer nach Europa großen Einfluss auf das Klima, weil dabei viele Schadstoffe ausgestoßen werden. Viele gesunde Eigenschaften der Avocado finden wir auch in heimischen Lebensmitteln, etwa in Leinsamen, Beeren oder Nüssen. M4 Gut gefüllte Obst- und Gemüsetheke in einem Supermarkt, egal zu welcher Jahreszeit M6 Superfood Avocado? M5 Gewächshäuser in Almeria, Spanien der Import: Einfuhr von Waren aus einem anderen Land das Pestizid: Pflanzenschutzmittel 1 Trage in die Karte M1 ein, in welchen Urlaubsorten am Mittelmeer du schon warst. Verwende dazu einen Atlas oder eine Karte aus dem Internet. Zeichne überall dort einen Stern ein, wo du gerne hinreisen möchtest. (OK, I) 2 Nenne zehn Mittelmeerländer sowie deren Hauptstädte. Lege dafür eine Tabelle in deinem Heft oder in einem Word-Dokument an. (OK, I) 3 Projekt: Achte beim nächsten Einkauf im Supermarkt auf die Herkunftsländer von drei Obst- und Gemüsesorten deiner Wahl. Notiere, welche Lebensmittel aus Spanien oder Italien kommen. Überprüfe, ob es Alternativen gibt. (HK, III) 4 Recherchiere im Internet, welche Obst- und Gemüsesorten gerade in Österreich Saison haben. Überlege drei Speisen, die man daraus zubereiten kann. (HK, III) O AH S. 35 85 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=