Wetter und Klima beinflussen eine nachhaltige Ernährung Stockwerkbau des Regenwalds Der tropische Regenwald ist wie ein Haus aus mehreren Stockwerken aufgebaut. Der Waldboden ist der Keller, in dem Pilze und Bakterien abgefallene Blätter und Zweige zu neuen Nährstoffen umbauen. Insekten und Würmer leben hier. Die Strauch- und Krautschicht bildet das Erdgeschoß, in dem es sehr dunkel ist und Farne und Moose wachsen. Hier findet man zB Jaguare, Tiger, Tapire oder Gürteltiere, aber auch Nagetiere, Insekten und Spinnen. Im ersten Stock wachsen kleinere Bäume und Pflanzen, die mit wenig Licht auskommen. Das ist der bevorzugte Lebensraum von Faultieren, Schmetterlingen, Vögeln, Pfeilgiftfröschen, Insekten und Spinnen. Die dichten Baumkronen bilden das Dachgeschoß, das nur wenige Sonnenstrahlen an die unteren Schichten durchlässt. Lianen und Aufsitzerpflanzen wie Orchideen oder Bromelien (M4) wachsen hier besonders gut. Hier leben auch die meisten Tiere des Regenwaldes wie Frösche, Schlangen, Käfer, Fledermäuse, Nasenbären und Orang Utans. Ganz oben, also über dem Dach, ragen einzelne riesige Bäume, die über 60 Meter hoch sind, heraus. Sie werden von Vögeln wie Kolibris und Tukanen, aber auch von Insekten bewohnt. Regenwald in Gefahr Obwohl der Regenwald für Mensch und Umwelt so wichtig ist, wird er immer weiter zerstört. Riesige Flächen werden in Brand gesetzt, um Platz für Felder zum Anbau von Soja (M5), Mais, Zuckerrohr oder Ölpalmen zu schaffen. Weil der weltweite Bedarf nach Fleisch steigt, werden Anbauflächen für Tierfutter und Weideflächen für die Viehherden benötigt. Außerdem werden dem Wald wertvolle Bodenschätze wie Bauxit (zur Herstellung von Aluminium), Edelsteine und Gold sowie auch wertvolles, teures Tropenholz entnommen. Für den Transport werden Straßen errichtet und damit weitere Flächen zerstört. Der Lebensraum von weltweit rund 320 unterschiedlichen indigenen Bevölkerungsgruppen, die im Einklang mit der Natur leben, wird dadurch vernichtet. Die Brandrodungen und Abholzungen haben auch dramatische Auswirkungen auf das Weltklima. Trotzdem nehmen die Brandrodungen zu. Diese sind im Amazonas- Regenwald in Brasilien (M6) in den letzten Jahren besonders verheerend. Allein im August 2020 gab es 7 766 Feuer. Der Großteil der Brände war nicht natürlichen Ursprungs, sondern bewusst gelegt worden, um Flächen für die Landwirtschaft zu schaffen. Die brasilianische Regierung verhindert weder die teils illegalen Abholzungen noch die Brandrodungen. Zwischen August 2020 und Juli 2021 wurden über 13 000 km2 Regenwald vernichtet. Organisationen wie zB Greenpeace (M7) setzen sich für den Schutz der Regenwälder ein. Sie fordern etwa, Produkte wie Palmöl, Fleisch, Soja, Kautschuk oder Kakao aus den Regenwald-Gebieten zu verbieten. M6 Brandrodung im Amazonas-Regenwald M5 Sojafeld M4 Die Bromelie ist eine Aufsitzerpflanze, die auf Bäumen wächst. M7 Greenpeace Logo 1 Beschreibe die Veränderungen der Regenwaldfläche Südamerikas durch Rodungen und Abholzungen mit Hilfe der Karte M2. (OK, I) 2 Erstelle in deinem Heft einen Steckbrief eines tropischen Regenwaldes: Lage, Klima, Tiere, Pflanzen. (OK, I) 3 Sammelt in Kleingruppen Ideen, wie man die Regenwälder schützen kann. Was könnt ihr als Schülerinnen und Schüler tun? Was können eure Eltern, was Regierungen tun? (HK, III) 4 Erkläre in einer Wortliste zehn Begriffe, die du auf den Seiten 78 und 79 über den Regenwald neu gelernt hast. (UK, II) O AH S. 32 79 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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