Starkregenereignisse und Hochwasser In Österreich entsteht Hochwasser im Frühling durch Schneeschmelze auf den Bergen, kombiniert mit Niederschlag. Im Sommer wird Hochwasser durch Dauerregen oder Gewitterregen verursacht. Die globale Klimaerwärmung bewirkt, dass Niederschläge intensiver werden oder vermehrt ausbleiben. In Österreich führen immer heißere Sommer dazu, dass weniger, aber dafür stärkerer Niederschlag fällt. Bei Starkregenereignissen fällt in kurzer Zeit sehr viel Regen. Der Boden hat meist kaum Zeit, diesen aufzunehmen. Auch die Kanalisation ist oft überfordert. Die Folge sind rasch ansteigende Wasserpegel und nachfolgende Überschwemmungen, Sturzfluten oder Erdrutsche. Viel Niederschlag bedeutet aber nicht immer, dass Überschwemmungen folgen: So lange Böden nicht gesättigt, also so wie ein Schwamm vollgesogen sind, nehmen sie Wasser auf. Hochwasserschutz Zum Schutz vor Hochwasser sollten Flächen, die unmittelbar neben Flüssen liegen, nicht stark bebaut werden. Im Falle einer Überschwemmung bleibt der Schaden dann gering. Es gibt Pläne, die genau regeln, ob eine Zone an einem Gewässer gefährdet ist. Trotz dieser Regeln passiert es, dass sich Gebäude in einer Gefahrenzone befinden. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme sind Hochwasser-Schutzsysteme. An der Donau in Ober- und Niederösterreich wurden seit dem Jahrhunderthochwasser 2002 (M3) Mauern gebaut. Je nachdem, wie hoch das Wasser steigt, werden auf diese zusätzlich Dammbalken aufgesetzt (M2). Hochwasserschutz ist sehr teuer. Staaten im globalen Süden haben oft nicht genug Geld für Schutzbauten und sind stärker als Staaten im globalen Norden von diesen Naturereignissen betroffen. Die Wiener Donauregulierung In Wien versuchten die Menschen hunderte Jahre lang, Schäden durch die Hochwässer der Donau abzuwenden. Viele Pläne, die Donau zu regulieren, scheiterten in früheren Zeiten. Seit 1988 gibt es neben der regulierten Donau auch die Neue Donau (M4). Diese dient zur Entlastung. Im Falle eines Hochwassers kann Wasser aus der Donau in die Neue Donau umgeleitet werden. Die gleichzeitig aufgeschüttete Donauinsel dient dem Hochwasserschutz. Sie wird hauptsächlich als Erholungsgebiet genutzt. Expertinnen und Experten haben die Wiener Donauregulierung so berechnet, dass so viel Wasser durchfließen kann wie zuletzt im Jahr 1501. Damals wurde der bisher höchste Wasserstand der Donau gemessen. Der Mensch verändert die Landschaft Seit jeher will der Mensch immer mehr nutzbares Land gewinnen und dieses bebauen. Aus diesem Grund hat er Flüsse in abgedichtete Flussbette und auch in unterirdische Kanäle verlagert. Das hat Auswirkungen: Böden in Wohngebieten oder unter Straßen speichern weniger Wasser als natürliche Böden in Auwäldern und anderen Wäldern. Seit einiger Zeit werden Gewässer daher – so gut es geht – wieder in ihren natürlichen Zustand zurückversetzt. Man nennt diese Rückbildung Renaturierung. Auch Tiere und Pflanzen sollen so ihren natürlichen Lebensraum zurückgewinnen. M1 Staumauer Ottenstein im August 2005; der Fluss Kamp wird im Stausee Ottenstein gestaut. M2 Mobiler Hochwasserschutz: Das Dammbalken-System schützt Spitz an der Donau am 3. Juni 2013 vor Überflutungen. M4 Wiener Donauregulierung (rechts die Donau, links die Neue Donau) Viele kleinere Flüsse befördern eine Menge an Wasser in die Donau. Das Gebiet aller Flüsse, durch die Wasser in die Donau gelangt, nennt man Einzugsgebiet. Dazu zählen neben vielen anderen der Inn, die Salzach, die Traun, die Enns, die Mur und die Drau. Ein Grund für Überflutungen entlang der Donau sind starke Niederschläge und die Schneeschmelze im Einzugsgebiet. In den Jahren 2002 und 2013 traten in der Donau so genannte Jahrhunderthochwasser auf. Das Wasser stand so hoch, wie es normalerweise alle 100 Jahre vorkommt. M3 Donauhochwasser 114 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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