Texte verändern: Wie erarbeite ich ein Werbemärchen? Lies das Kunstmärchen „Der Schweinehirt“ durch. Ein armer Prinz hatte ein winziges Königreich. Eines Tages beschloss er, die Tochter des Kaisers zu heiraten. Er pflückte eine Rose und fing eine Nachtigall, die bezaubernd singen konnte, und schickte diese der Prinzessin. Die Prinzessin öffnete die Geschenkschachtel und nahm die Rose heraus. Entsetzt stellte sie fest, dass es eine echte Rose war und keine künstliche. Beinahe fing sie an zu weinen. Da entdeckte sie das zweite Geschenk, die Nachtigall. Der schöne Gesang der Nachtigall erinnerte die Prinzessin an die Spieldose der Kaiserin. Als sie aber entdeckte, dass die Nachtigall ein lebendiger Vogel war, ließ sie ihn frei und versagte dem Prinzen den Zutritt zu ihr. Doch dieser ließ sich nicht einschüchtern. Er bemalte sein Gesicht mit Schmutz, klopfte an das Schloss des Kaisers und bat um eine Anstellung. Der Kaiser machte ihn zum Schweinehüter. Der Prinz arbeitete fleißig und bastelte der Prinzessin alle möglichen künstlichen Geschenke, um sie zu erfreuen. So schuf er einen Topf, der die Melodie „Oh, du Lieber Augustin“ spielen konnte. Als die Prinzessin dies hörte, wollte sie den Topf unbedingt haben. Der Prinz forderte zehn Küsse von der Prinzessin. Nach einigem Zögern stimmte sie zu, doch ihre Hofdamen mussten sich vor sie stellen, damit niemand sah, wie sie einen Schweinehirten küsste. Dann überließ ihr der Prinz den Topf. Für das nächste Geschenk wollte der Prinz schon hundert Küsse haben. Nun mussten sich die Hofdamen nochmals aufstellen, damit die Prinzessin den Prinzen ungesehen küssen konnte. Der Kaiser schlich sich leise von hinten an die Hofdamen heran und stellte sich auf die Zehenspitzen, um zu sehen, was vor sich ging. Als er sah, wie seine Tochter den Schweinehirten küsste, war er außer sich vor Zorn. Sowohl die Prinzessin als auch der Schweinehirt wurden aus dem Kaiserreich verbannt. „Ach, hätte ich doch nur den schönen Prinzen genommen!“, jammerte die Prinzessin. Da verschwand der Prinz hinter einem Baum, wischte sich den Schmutz vom Gesicht und schlüpfte wieder in sein Prinzengewand. Dann zeigte er sich und sagte: „Du wolltest mich nicht als ehrlichen Prinzen haben, als Schweinehirt hast du mich aber für meine Spielereien geküsst. Ich verachte dich!“ Dann ging er in sein Königreich und schlug der Prinzessin die Tür vor der Nase zu. Nach: Hans Christian Andersen Markiere im Märchen alle handelnden Personen. Erstelle einen Cluster. Ordne den Personen Produktnamen aus der Werbung zu. Forme dieses Kunstmärchen in ein Werbemärchen um. Baue Werbeslogans überall dort ein, wo es dir gefällt. 24 1 5 10 15 20 25 30 25 Tipp Schreibe für den Cluster in die Mitte des Blattes den Titel des Märchens und rundherum alle wichtigen handelnden Personen. Kennzeichne durch färbige Linien, wie die Personen miteinander verbunden sind. 26 Tipp Du kannst dabei nicht nur den Personen, sondern auch den Tieren und Dingen andere Namen geben. 60 Unglaubliche Geschichten Schreiben Sprachbuch 102, 103 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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