Texte verstehen: Was für eine rasante Omama! Das Auto stand unterm Apfelbaum. Ein offener Sportwagen, himmelblau und riesengroß, mit roten Lederpolstern. … Die Omama setzte sich hinter das Lenkrad, drehte den Startschlüssel um und ließ den Motor aufheulen. … Sie fuhren quer durch die Stadt. Andi lehnte sich vornehm in die roten Polster zurück, schlug ein Bein übers andere und freute sich, dass die Leute dem himmelblauen Auto voller Bewunderung nachschauten. … Aber dann fiel sein Blick auf das Schaltbrett mit seinen vielen Knöpfen, Tasten und Hebeln – und schon war’s vorbei mit der Lässigkeit. Neugierig rückte er ganz nach vorn, auf die Kante des roten Ledersitzes. „Darf ich?“, fragte er und drückte. Bei der ersten Taste kam Marschmusik … Bei der zweiten kamen Kinderlieder. … Bei der dritten Taste kam ein Orgelkonzert, bei der vierten ein Opernchor – und so ging es weiter bis zur zehnten. Als Andi die zehnte Taste niederdrückte, kam Weihnachtsmusik. Er stellte schnell wieder ab, denn das passte nun wirklich nicht zu einer Autofahrt mitten im heißen Sommer. … Andi probierte jetzt zur Abwechslung die Hebel aus. Kaum hatte er den ersten heruntergezogen, begann sich sein roter Ledersitz nach hinten zu neigen, bis er waagrecht lag wie ein Bett. Beim zweiten Hebel schob sich ein Polster unter Andis Kopf, und beim dritten legte sich eine wurstförmige Decke über seine Füße, die sich von selbst nach oben aufrollte, bis unters Kinn. … Die Omama blinzelte zur Sonne hinauf. „Dreh bitte den weißen Schalter an.“ Andi drehte, und plötzlich wuchsen aus den Rückenlehnen hinter ihm und der Omama zwei bunte Sonnenschirme heraus. Sie kreisten leise summend um sich selbst und hatten eingebaute Ventilatoren, die kühlen Wind zufächelten. „Angenehm, nicht wahr?“, fragte die Großmutter. … „Ich habe Durst“, klagte die Omama. „Drück auf den runden roten Knopf dort!“ Andi drückte. Ein kleines Tablett schwenkte heraus mit einer Flasche Himbeerlimonade und einem Glas. Er goss der Omama ein, und für sich selbst drückte er auf den gelben Knopf, weil er lieber Zitronengeschmack hatte. „Und was kommt bei den ovalen Knöpfen?“, fragte er. „Probier’s!“ Wieder sprangen kleine Tabletts heraus, diesmal mit Schmalzbroten, Essiggurkerln, Pralineeschachteln und Leberknödelsuppe. „Eine gute Idee!“, sagte die Omama. „Ich habe Appetit auf Leberknödelsuppe. …“ Mira Lobe Ein komfortables Auto, nicht wahr? Welche Sonderausstattung würdest du dir wohl einbauen lassen? Überlegt in der Gruppe und präsentiert eure Ideen in der Klasse. 1 5 10 15 20 25 30 35 Tipp Recherchiere dir unbekannte Begriffe im Internet oder in deinem Wörterbuch. Tipp Jetzt schlürft diese Omama während der Fahrt auch noch Leberknödelsuppe. Wie Andi ihr dabei hilft, erfährst du im Buch Die Omama im Apfelbaum: Borge es dir aus oder wünsche es dir! 4 5 Lesen Sprachbuch 12, 13 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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