Von Superhirnen erfahren: Rendezvouz mit Miss Marple & Co. Anfänge der Kriminalliteratur Im Mittelpunkt von Kriminalliteratur stehen Verbrechen und deren Aufklärung. Schon in der Bibel und in der Antike nden sich Texte, die Betrug, Mord und Totschlag zum Thema haben. Das Mittelalter bringt schaurige Geschichten von Teufeln und Hexen, bei denen allerdings Gottesurteile und nicht Fakten über Leben und Tod entscheiden. Der Barockdichter Georg Philipp Harsdörffer bringt unter dem Namen „Der große Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichten“ grausige Texte heraus. Moritaten werden vom 17. bis zum 19. Jahrhundert von Bänkelsängern vorgetragen und berichten von schaurigen Geschehnissen. Streng genommen sind auch die „Kinder- und Hausmärchen“ voller krimineller Machenschaften. Man denke nur an die mordlüsterne Königin, die Schneewittchen mit einem giftigen Apfel töten will. Zu dieser Zeit entstehen auch romantische Kriminalnovellen, wie zum Beispiel „Das Fräulein von Scuderi“ von E. T. A. Hoffmann. Edgar Allan Poe ebnet den Weg für die erste Detektivgeschichte. Der Meisterdetektiv Sherlock Holmes wird oft mit Pfeife und Schirmmütze dargestellt und ist eine Schöpfung des Schriftstellers Sir Arthur Conan Doyle, einem britischen Autor, der von 1859 bis 1930 in England lebte. Sherlock Holmes gilt als exzentrischer Mann, der sich mit dem ehemaligen Militärarzt Dr. John Watson in der Baker Street Nummer 221B in London eine Wohnung teilt. Der Arzt erzählt in der Ich-Form von den Abenteuern, die er mit dem Detektiv erlebt. Dieser klärt seine Fälle dadurch auf, dass er jede Kleinigkeit beachtet und sie wie Puzzleteile zusammenfügt. Durch die Dialoge mit Dr. Watson kann man nachverfolgen, was in Sherlocks Kopf vorgeht. Die vier Romane und die zahlreichen Erzählungen von Sir Arthur Conan Doyle wurden so oft ver lmt, dass Sherlock Holmes zu den am meisten dargestellten Roman guren zählt. Miss Jane Marple stammt aus der Feder der wunderbaren Agatha Christie. Diese Autorin lebte ebenfalls in England. Sie schuf mit Miss Marple eine charismatische Amateurdetektivin, die sich bis heute unglaublicher Beliebtheit erfreut. Miss Marple lebt in der ktiven Ortschaft St. Mary Mead und schafft es, mit Hausverstand, mit einer guten Portion Neugierde und durch ihre freundschaftlichen Besuche zum Fünf-Uhr-Tee, Morde und andere Verbrechen aufzuklären. Miss Marple ist um die 65 Jahre alt, etwas schrullig, aber mit scharfem Verstand. Ihre Unerschrockenheit bringt sie manchmal in Gefahr, aber die örtlichen Inspektoren und ihr Helfer, der Bibliothekar Mr. Stringer, kommen stets rechtzeitig, um sie zu retten. Dafür bietet sie ihnen die Aufklärung ihrer Fälle an und überlässt ihnen gern den Ruhm, die Täter selbst überführt zu haben. Neben Miss Marples Hobby, Verbrechen aufzuklären, stellt das Stricken ihre zweite Leidenschaft dar, die sie während ihrer scharfsinnigen Überlegungen oft und gern ausübt. Tipp Die Antike ist das glanzvolle Zeitalter der alten Griechen und Römer. Man nennt es auch das Altertum. Anfänge Tipp Das Barock ist die Kunstepoche des 17. Jahrhunderts. Tipp Du erinnerst dich? Die Brüder Grimm sammelten und schrieben die Kinder- und Hausmärchen auf. Tipp Exzentrisch bedeutet ungewöhnlich. Tipp Eine Amateurdetektivin übt ihre Nachforschungen nicht beruflich, sondern als Hobby aus. Tipp Als charismatisch bezeichnet man eine Person, die über besondere Ausstrahlungskraft verfügt. 1 5 10 15 20 25 30 35 40 22 Kriminelle Machenschaften Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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