Quer durch Vorarlberg, Leseheft

7 Sagenhaftes Auch eine alte Frau hat auf wunderbare Weise in Hatlerdorf überlebt. Als sie hörte, dass die Pest schon ganz nahe war, räumte sie eilig den alten Jauchekasten aus und packte viel Heu und etliches Brot hinein. Sie rief ihr Geißlein, das Hattele, stieg mit ihm in den Jauchekasten und deckte den Kasten mit Brettern zu. Dann kam die Pest. Viele Tage undWochen saß die alte Frau im Jauchekasten, aß das Brot und trank die Milch des Geißleins, und das Geißlein fraß das Heu. Die alte Frau vergaß, dass es oben noch eine andereWelt gab. Eines Tages war die Pest vorüber, und die Einwohner des Dorfes, die vor ihr geflohen und vom Hattele waren, kehrten zurück. Da meckerte das Geißlein ganz laut. Das hörten Dorfbewohner, die in ihre Woh­ nungen zurückkamen, und sie fanden die alte Frau im Jauchekasten und holten sie herauf. Die alte Frau hat noch eine ganze Weile mit ihrem Geißlein gelebt. Hätte es nicht gemeckert, dann hätte sie sich dort unten wohl für immer verschlafen. Die Bewohner aber nannten ihr Dorf dem Geißlein, demHattele, zu Ehren, von nun an Hatlerdorf. Friedl Hofbauer 65 70 75 80 85 Kreuze die richtigen Aussagen an: Der Bräutigam suchte seine Braut unter den Pesttoten. Die Pest schickte zwei Gespenster ins Land. Die Braut starb an der Pest. Das Geißlein der alten Frau war das Hattele. Die alte Frau saß im Brotkasten und trank Milch. Das Geißlein fraß das Heu. Das Hatlerdorf wurde nach der alten Frau benannt. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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