Quer durch Vorarlberg, Leseheft

24 Pflanzen und Tiere Faszinierende Pflanzen im Hochgebirge Bergsteigen ist eine beliebte Freizeit­ beschäftigung. Vielleicht bist auch du schon auf einen hohen Berg gegangen. Da hast du sicher bemerkt, dass mit zunehmender Höhe der Wald immer lockerer und die Bäume niedriger wer­ den. Die Bäume sind schließlich krumm und klein, bis letztendlich gar keine Bäume mehr wachsen. Diesen Bereich nennt man Baumgrenze . Wenn du noch höher steigst, gedeihen nur mehr niedrige Sträucher, gefolgt von Alm­ wiesen und kleinen, einzelnen Pflanzen. In sehr großer Höhe wachsen überhaupt keine Pflanzen mehr. Es gibt viele Gründe, warumso hoch keine Pflanzen mehr wachsen. Bergsteiger und Bergsteigerinnen kennen einige davon. Sie ziehen sich warm an, denn in großer Höhe ist es kalt. Oft gibt es starken Wind, häufig kräftigen Regen, Gewitter oder Schnee. Bei schlechtem Wetter kann es richtig gefährlich werden. Menschen suchen daher rasch eine schüt­ zende Hütte auf. Wenn die Sonne wieder scheint, ist sie so intensiv, dass man schnell einen Sonnenbrand bekommt. Pflanzen können bei Schlechtwetter nicht in sichere Hütten flüchten. Im Hochgebirge sind sie so extremen Be­ dingungen ausgesetzt, dass Bäume und höhere Sträucher dort nicht mehr vor­ kommen. Die kleinen Pflanzen, die an den Boden geduckt oder zwischen Steinen dennoch wachsen, sind jedoch faszinierende Überlebenskünstler. Im Tal wachsen viele Weidenarten zu hohen Bäumen heran. Sicher kennst du die Palmkätzchen. Aber auch imGebirge gibt es Weiden. Diese Gebirgsarten le­ gen ihre Zweige jedoch ganz flach auf den Boden. Sie bilden kleine Teppiche und sind so vor starkemWind geschützt. Diese Teppiche festigen lockeren Schutt und verhindern, dass Regen den Boden wegschwemmt. Da sie sehr langsam wachsen, sind größere Teppiche viele Jahrzehnte alt. Manche Pflanzen treiben eine lange Wurzel in Felsritzen und bilden dichte Polster. Die Wurzel hält sie am Unter­ grund fest und die Polster schützen gegen Wind und hohe Sonneneinstrah­ lung. Im Inneren der Polster sammelt sich im Laufe der Zeit sogar Erde an. Auf diese Weise bilden diese Pflanzen ihren eigenen Blumentopf. Sie sind sehr empfindlich. Tritt bitte nicht auf die Moschus-Steinbrech (links) Stängellos-Leimkraut (rechts) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=