Quer durch Vorarlberg, Leseheft

16 Vergangene Zeiten Rocco hat es geschafft! Er konnte ein Interview mit dem Geist des Burgfräu­ leins Elsa von der Schattenburg in Feldkirch bekommen. Hier für dich zum Nachlesen: Rocco: Elsa, du wohnst schon lange auf dieser alten Burg. Kannst du uns Genaueres erzählen? Elsa: Sehr gern. Die Schattenburg wurde vor über 800 Jahren gebaut und ist heu­ te das Heimatmuseum von Vorarlberg. Es ist ein großes Gebäude mit vielen Zimmern: der Spinn- und Webstube, dem gotischen Zimmer, der Waffen­ kammer, der Burgkapelle, dem Zwinger und noch einigen Räumen mehr. Rocco: Wo bist du öfters anzutreffen? Elsa: Ich halte mich gern im Gräfinnen­ zimmer auf. Es gibt hier hübsche Möbel und Einrichtungsgegenstände. In ver­ gangenen Zeiten konnte sich die Herrin der Burg da wohlfühlen. Besonders zu erwähnen ist das gemütliche Bett mit Holzbaldachin 1 . Geschlafen wurde auf Säcken, die mit trockenem Laub gefüllt waren. Dieses wurde jeden Herbst frisch eingefüllt und raschelte so heimelig bei jeder Bewegung. Rocco: Das ist interessant. Leintücher oder Matratzen gab es nicht? Elsa (lacht): Nein, das war eigentlich ohnehin schon sehr fortschrittlich. Die Schattenburg Rocco: Auffällig ist auch, dass das Bett ziemlich kurz ist. Ein Kinderbett? Elsa: Man muss bedenken: Die Men­ schen waren zu meiner Zeit kleiner gewachsen als heute. Viele schliefen auch im Sitzen. Rocco: Woher kommt der Name Schattenburg? Elsa: Schatten steht für Schutz. Die Ritter beschützten die Bauern von der Burg aus gegen die Feinde, die das Land erobern und ausplündern wollten. Rocco: Gibt es zum Abschluss unseres Gesprächs noch etwas Wichtiges zu erwähnen? Elsa: Die Schattenburg ist sogar auf einer österreichischen Briefmarke abgedruckt. Rocco: Wow. Das ist wirklich etwas Be­ sonderes. Danke für das interessante Gespräch, Elsa! 1  Baldachin: Zierdach (oder Himmel) aus Stoff Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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