Quer durch Tirol, Leseheft
26 Pflanzen und Tiere Wenn man beim Wandern im Gebirge solche Abdrücke im weichen Boden entdeckt, dann ist man Steinböcken auf der Spur. Steinböcke gehören zur Familie der Hornträger und sind Pflanzenfresser. Böcke messen vom Kopf bis zum Po zirka 150 cm und können ein Gewicht von bis zu 100kg erreichen. Die Geißen (= Weibchen) werden nur halb so groß und schwer. Die Tiere sind ausgezeich- nete Kletterer und bewegen sich im steilen Gelände geschickt und schnell. An den Wülsten der Hörner kann man, ähnlich wie bei den Jahresringen der Bäume, das Alter der Steinböcke erkennen. 15–20 Jahre kann ein Tier alt werden. Im Sommer leben die Geißen mit ihren Kitzen von den Böcken getrennt in Der Steinbock Gruppen zusammen. Nur zur Paarungs- zeit gesellen sich die Männchen zu den Weibchen. Dann kann es zu heftigen Kämpfen kommen, wenn Böcke mit Rivalen um die Gunst einer Geiß kämpfen. Vor zirka 130 Jahren war diese Tierart in den Alpen beinahe ausgerottet. Weil abergläubische Menschen den Hörnern Heilkräfte gegen alle möglichen Krank- heiten zuschrieben, wurden Steinböcke gnadenlos gejagt. Sogar die sogenann- ten Bezoarkugeln, die sich im Magen eines Steinbocks aus abgeleckten, geschluckten Haaren bilden, fanden Verwendung in der Medizin. Da stellte der damalige König von Italien die letzten Tiere unter seinen Schutz und ermöglichte so ihr Überleben. Heute leben in den Alpen wieder über 35000 Tiere. beeindruckende Hörner Steinbock Kitze Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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