Quer durch die Steiermark, Leseheft

18 Vergangene Zeiten Die Kinder wurden damals für gute Noten mit Fleißkärtchen belohnt. Das waren Bildkarten, ähnlich den Stickern von heute. Auf jeden Fall waren auch in der Vergangenheit die Pausen beliebt. Die Mädchen und Buben spielten im Schulgarten und konnten sich im Freien so richtig austoben. Das war sicher lustig, weil ja Kinder aller Altersstufen in nur einem Klassenzimmer zusammen lernten. Wenn jemand auf die Toilette musste, gab es imHof ein Hüttchen aus Holz, ein Plumpsklo ohne Wasserspülung und Heizung. Ich denke mir: Bei Regen oder Schneefall war das wahrscheinlich unangenehm. Der kleine Ort Alpl in der Steiermark war die Heimat des Dichters Peter Rosegger. Er wurde da vor ungefähr 180 Jahren als armer Waldbauernbub geboren. Von klein auf liebte er das Lesen, besonders aber das Schreiben. Als bekannter Dichter gründete er später die Wald- schule, in der bis 1975 viele Kinder die Schulbank drückten. Heute ist die Schule ein Museum. Isa aus der 4b hat sich dort umgesehen und erzählt, was ihr gefallen hat: Vorsichtig öffne ich die Tür zum Schul- zimmer. Sie knarzt 1 leise und der Geruch von Staub und Altpapier steigt mir in die Nase. Ich setze mich gleich auf eine der Bänke aus Holz. Ein wenig eng ist es. Man kann leider nicht schaukeln oder den Sessel nach hinten rücken, denn Tisch und Sessel sind fix verbunden. Vor mir liegt eine kleine Tafel, von der ein Schwämmchen baumelt. Auf ihr wurde mit einem Griffel 2 geschrieben. Die Fibel für die 1. Klasse liegt auch da. Der erste Buchstabe, den die Kinder da- mals erlernten, war das i: „Rauf, runter, rauf – Pünktchen drauf!“ Nur die Schrift war eine andere: Ich bemühe mich zu erraten, was da geschrieben steht. „Pistole herüber?“ Oder doch etwas ganz anderes? Ich bin nicht sicher. Weißt du es? 1 knarzen: krächzen, knarren 2 Griffel: Schreibgerät für Tafeln 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 Besuch in der Waldschule Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=