Quer durch Salzburg, Leseheft

19 Vergangene Zeiten spannten sich, er bekam einen ganz roten Kopf. Die Kollegen wurden aufmerksam, warfen ihm Blicke zu, der Cellist vor ihm drehte sich sogar nach ihm um. Hatte er etwa gegickst? 4 Nein. Weiter. Er wollte sich nicht unter- kriegen lassen. Wieder eine Solostelle. Luft holen. Nicht lesen, was über den Noten steht … „Du verfluchter Kerl“, stand da. „Hör auf, ich flehe dich an …“ Leutgeb hätte platzen können. Noch 20 Takte bis zum Schluss. Wolfgang, du boshafter Kerl, na warte! „Bravo, da blökt ein Schaf!“, las Leutgeb. Weiterblasen, nicht lesen. Die Schlusstakte … „Fertig? Dem Himmel sei Dank! Genug, genuuuuuuug!“, stand da geschrieben, mit drei Rufzeichen. Leutgeb setzte sein Instrument ab und schaute Mozart an. Der grinste von einem Ohr bis zum andern. Ein Kollege, der Klarinette spielte, kam herüber und schlug Leutgeb auf die Schulter. „Gratuliere! Was du aus deinem Hörndl alles rausholst.“ Er blickte in die Noten, stutzte und fing zu lesen an. „Jessas na, der arme Leutgeb …“ Alle kamen, lasen und bedauerten ihn. Und Mozart lachte, weil ihm ein Streich gelungen war. „Na, Ignaz, zufrieden mit deinem Rondo?“ Leutgeb holte tief Atem. „Ein herrliches Stück“, sagte er. Lene Mayer-Skumanz In jedem Satz steht ein Wort zu viel. Kreise es ein. 1 Ignaz Leutgeb war ein noch guter Freund von Wolfgang Mozart. 2 Wolfgang Markus Mozart komponierte gern für seinen Freund. 3 Konstanze ermahnte über ihren Ehemann Wolfgang. 4 Ignaz Leutgeb konnte ausgezeichnet unter Horn blasen. 5 Wolfgang Mozart war bekannt für seine ihre Streiche und Scherze. 4 gicksen: ein Überschlagen der Stimme oder eines Tones Horn 55 60 65 70 75 80 85 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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