Quer durch Oberösterreich, Leseheft

10 Sagenhaftes Auf ihrer Flucht nachÄgypten ist die Heilige Familie auch nach Mühlholz bei Schönegg gekommen. Damals war dort noch überall dichter Wald. Der heilige Josef führte den Esel, auf demMariamit demKind saß, durch das Tal der Steinernen Mühl. Auf einmal blieb der Esel stehen. Der heilige Josef hatte voll Sorge an die ungewisse Zukunft, die vor der Familie lag, gedacht und ein Weilchen nicht auf denWeg geachtet. Als nun der Esel anhielt, sah Josef, dass sie denWeg verloren hatten, und führte das Tier auf die Höhe des Berges hinauf, um dort einen Überblick zu gewinnen und denWeg wiederzufinden. Als sie oben angelangt waren, wollte Maria Rast halten. Sie setzte sich ins Gras und legte das warm inTücher eingewickelte Jesuskind auf einen flachen, sanft gewölbten Stein, denn das Gras war ein wenig feucht. Josef sah sich um und entdeckte einen Weg, der in Rich­ tung Ägypten führte. Nach einer kur­ zen Ruhepause machte sich die Heilige Familie wieder auf und wanderte weiter. Maria Rast Fragen zu einem Text stellen Stelle Fragen zu einem Text. So kannst du herausfinden, ob du ihn gut verstanden hast. – Wo und wann spielt die Geschichte? – Wer kommt in der Geschichte vor? – Was machen die Figuren? – Warum handeln sie so? – Was passiert? – Wie geht die Geschichte aus? Der Stein aber, auf den Maria das Wickel­ kind gelegt hatte, war vor Freude über die heilige Last weich wie ein Federbett gewor­ den. Und als die Familie fort war, wollte der Stein den Abdruck des Jesuskindes behalten und wurde wieder hart. So konnte er die Spur des Kindes bewahren. Als die Bewohner von Mühlholz diesen Abdruck fanden, nannten sie den Stein „Paradeis“ und errichteten eine Kapelle darüber, damit der Abdruck des Jesukind­ leins vor Wind und Wetter und allen Übeln und bösen Geistern geschützt bliebe. Friedl Hofbauer 5 10 15 35 40 45 20 25 30 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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