Quer durch Wien, Leseheft

30 Sehenswertes handarbeiten, die Knaben bekamen eine militärische Ausbildung.“ „Da haben wir’s viel besser“, meint Felix. „Du vor allem“, zischt ihm Ina ins Ohr. „Du kannst den ganzen langen Tag spielen!“ Im Speisezimmer dürfen die Kinder sogar die kaiserliche Tafel decken. Felix ist von dem großen Tisch begeistert. Der wurde im Keller von Dienerinnen und Dienern gedeckt und dann hoch­ gekurbelt, wenn Maria Theresia mit ihren Gästen beim Speisen ungestört reden wollte. Wieder im Kaiserhof, am Ende der Führung, sagt Christine: „Wer Lust hat, kann jetzt kaiserliche Kleidungsstücke anprobieren und sich damit fotogra­ fieren lassen.“ Das lässt sich Ina nicht zweimal sagen. Am Ende sieht sie wie eine echte Erzherzogin aus. Felix probiert eine Perücke, aber fotografiert werden will er damit nicht. gekürzt nach Christine Rettl Die Mode war alles andere als bequem. Die Dame bei Hof trug ein Mieder, einen ovalen Reifrock und Unterröcke unter dem Kleid. Der Herr hatte eine Knie- bundhose an, ein Jabot (Hemd mit Spitzenkragen) und eine Jacke. Dazu gehörten der Degen und der schwarze Dreispitz, eine Kopfbedeckung, die er meistens unter den Arm klemmte, damit die Perücke nicht zerstört wurde. Die Damen bei Hof beherrschten die Fächersprache, in der sie ihren Kavalie- ren geheime Zeichen gaben.” Christine führt die Gruppe in einen Raum, in dem ein Globus aus dem 18. Jahrhundert steht, und sagt: „Die Kinder wurden damals wie kleine Erwachsene behandelt. Von morgens bis abends hatten sie einen strengen Stundenplan und das ganze Jahr über nie einen freien Tag. Sie lernten das Musizieren, das Tanzen und ein paar Fremdsprachen. Die Mädchen mussten Vergleiche: Körperpflege, Kleidung, Schulbildung Sich eine eigene Meinung bilden In welcher Zeit würdest du lieber leben? Überlege: – Welche Meinung zu diesem Thema habe ich? – Welche Gründe gibt es für meine Meinung? Heute: Barockzeit: 65 70 75 80 85 90 95 100 105 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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