Gollenz Physik 4, Schulbuch

75 45 Fotoapparat und Filmkamera Ein Fotoapparat besteht im Wesentlichen aus einem lichtdichten Gehäuse, an dessen Vorderseite mehrere hintereinander angeordnete Linsen, das sog. Objektiv, angebracht sind. Das Objektiv erzeugt von einem Gegenstand ein reelles, umgekehrtes Bild. Früher wurde das Bild auf einem lichtempfindlichen Film aufgefangen. Je nach Helligkeit der einzelnen Bildpunkte kam es dort zu chemischen Veränderungen. Durch chemische Behandlung wurde der Film „entwickelt“ und das Bild sichtbar gemacht. Die ersten fotografischen Bilder wurden so 1838 vom Franzosen Louis Daguerre (1787–1851) hergestellt. Bei den modernen Digitalkameras fällt das Bild auf einen helligkeitsempfindlichen Halbleiterbaustein (CCD1-Sensor) und wird dann auf einer Speicherkarte elektronisch aufgezeichnet. Von dort kann es in einen Computer zur Bearbeitung abgerufen oder direkt mit Hilfe eines Druckers zu Papier gebracht werden. Beim Fotoapparat musst du die Linse so lange verschieben, bis das Bild auf dem Film oder auf dem CCD-Sensor möglichst scharf ist. Im Objektiv befindet sich eine Blende. Darunter versteht man eine verstellbare Öffnung, welche die Lichtstärke des Bildes bestimmt. Außerdem beeinflusst sie auch die Schärfe des Bildes. Bei ganz offener Blende (kleine Blendenzahl, z. B. 2) sieht man nur jene Gegenstände scharf, auf deren Abstand die Linse eingestellt ist. Bei kleinem Blendendurchmesser (große Blendenzahl, z. B. 16) erscheint auch der Bereich davor und dahinter scharf (Tiefenschärfe). Damit eine Aufnahme richtig belichtet wird, muss man beim Einstellen der Belichtungszeit die Lichtempfindlichkeit des CCD-Sensors und die Helligkeit des Motivs berücksichtigen. Die richtige Belichtung kann bei verschiedenen Kombinationen von Blendengröße und Belichtungszeit erreicht werden. Das Bild wird umso heller, je größer die Blendenöffnung und je länger die Belichtungszeit sind. Auch eine höhere Empfindlichkeit des Sensors trägt dazu bei. Moderne Digitalkameras haben eine Elektronik, mit deren Hilfe Entfernung, Blende und Belichtungszeit automatisch eingestellt werden. Die Qualität eines Fotoapparates hängt heute im Wesentlichen von der Güte seines Objektivs ab. Ein hochwertiges Objektiv besteht aus mehreren Linsen, die für ein scharfes Bild ohne Farbfehler sorgen. Aber auch das Auflösungsvermögen und die Bauart des Sensors sind für die Qualität des Bildes entscheidend. Die mit digitalen Fotoapparaten oder Videokameras aufgenommenen Bilder und Filme werden auf Speicherkarten oder Festplatten aufgezeichnet. Warum ist Fotografieren heute einfacher als früher? 45.1 Optische Abbildung mit einem Fotoapparat 45.2 Digitalkamera LCD-Monitor Blitzlicht Objektiv Platine für Signalverarbeitung Platine für die Optik Bildsensor (CCD) Speichermedium Batterie Auslöser Autofokusmotor Motor (Verschluss) USB-Anschluss Infrarot-Schärfesensor Datenkabel 45.1 Wo entsteht das Bild im Auge, wo im Fotoapparat? 45.2 Welcher Teil des Auges entspricht der Blende beim Fotoapparat? Du bist dran – zeige deine Kompetenz: 1 CCD … charge-coupled-device-Sensor, lichtempfindlicher Halbleiterbauteil Fotoapparat und Filmkamera bilden Gegenstände auf lichtempfindlichen Materialien, wie Filmen oder CCD-Sensoren, ab. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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