60 34 Bilder beim ebenen Spiegel Du hast sicher schon öfters dein Spiegelbild gesehen! Hast du es auch angreifen oder zumindest berühren können? Kann eine Kerze in einem Glas Wasser brennen? Versuch: Stelle eine Glasplatte zwischen eine brennende Kerze und ein mit Wasser gefülltes Trinkglas und blicke auf die Glasplatte (Abb. 34.1)! Was beobachtest du? Was musst du tun, damit du das Spiegelbild der brennenden Kerze im Wasserglas siehst? Du kannst erkennen, dass das Bild hinter der Glasplatte nicht wirklich existiert. Man nennt solche Bilder daher auch scheinbare oder virtuelle Bilder. Die Glasplatte wirkt wie ein ebener Spiegel. Beim ebenen Spiegel (mirror) erhalten wir das Bild eines Gegenstandes immer hinter dem Spiegel. Den Abstand des Gegenstandes vom Spiegel nennen wir Gegenstandsweite (object distance), den Abstand des Spiegelbildes hinter dem Spiegel Bildweite (image distance). Beim ebenen Spiegel ist die Bildweite ebenso groß wie die Gegenstandsweite. Der Gegenstand und sein Bild liegen symmetrisch zur Spiegelebene und sind gleich groß. Versuch: Richte ein auseinanderlaufendes Lichtbündel schräg gegen einen Spiegel und stecke vor die Lampe eine Schlitzblende (z. B. einen Kamm). Dadurch wird das Lichtbündel in einzelne schmale Bündel zerlegt. Sie lassen den Lichtweg besser nachverfolgen (Abb. 34.2). Mache ihren Verlauf durch Rauch oder Staub sichtbar. Achte darauf, wie die reflektierten Lichtbündel vom Spiegel weg verlaufen. Woher scheinen sie zu kommen? Für jeden einzelnen Lichtstrahl gilt das Reflexionsgesetz. Wir haben den Eindruck, als ob die reflektierten Strahlen geradlinig vom Spiegelbild kämen. Dort befindet sich aber nur der scheinbare Schnittpunkt der hinter den Spiegel verlängerten, reflektierten Lichtstrahlen. Man bezeichnet daher das Bild der punktförmigen Lichtquelle hinter dem Spiegel als scheinbares oder virtuelles Bild (virtual image). Ein Teil des reflektierten Lichtes fällt ins Auge, dadurch sehen wir das virtuelle Bild. Ergebnis: Alle von einem leuchtenden Punkt auf einen ebenen Spiegel fallenden Lichtbündel werden so reflektiert, dass die Verlängerungen der reflektierten Strahlen einander im scheinbaren Bild der Lichtquelle schneiden (regelmäßige Reflexion). Das Bild eines beliebigen Gegenstandes liegt symmetrisch zum ebenen Spiegel. Es hat dieselbe Größe wie der Gegenstand (Abb. 34.3). Ist ein Spiegelbild wirklich spiegelverkehrt? 34.1 Spiegelbild einer brennenden Kerze; die Kerze brennt scheinbar im Wasserglas 34.2 Bildentstehung beim ebenen Spiegel Vom Spiegelbild der Lichtquelle geht scheinbar das reflektierte Lichtbündel aus. ebener Spiegel 34.3 Konstruktion eines Spiegelbildes Lichtstrahlen virtuelles Bild Die Lichtstrahlen kommen scheinbar vom Spiegelbild. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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