Gollenz Physik 3, Schulbuch

41 Als Windrichtung bezeichnet man immer die Richtung, aus der der Wind kommt. So weht z. B. ein Nordwestwind von Nordwesten nach Südosten. Die Windrichtung wird mit der Windfahne (Abb. 24.5) bestimmt. Durch ein Leitwerk stellt sie sich immer in Windrichtung ein. Die Windgeschwindigkeit wird in km/h oder in m/s gemessen. Die Messung der Windgeschwindigkeit erfolgt mit dem Schalenkreuz-­ Anemometer1 (Abb. 24.5). Es besteht aus drei oder vier halbkugelförmigen Schalen, die auf einer lotrechten Achse montiert sind. Je nach Windgeschwindigkeit dreht sich dieser „Schalenstern“ unterschiedlich schnell. Die Anzahl der Umdrehungen wird elektronisch gemessen und die Windgeschwindigkeit auf einer Anzeige dargestellt. Die Windstärke wird durch Beobachtung festgestellt. Sie wurde nach einem Vorschlag des englischen Admirals Beaufort ursprünglich in 12 Abstufungen angegeben. Inzwischen wurden noch fünf weitere Stufen hinzugefügt. Windstärken von 10 bis 17 erreichen vor allem die tropischen Wirbelstürme, wie Hurrikans und Taifune. Die Abb. 24.6 zeigt eine „Wasserhose“ in der Adria. Angesaugtes Meerwasser macht sie sichtbar. In manchen Gegenden der Erde haben die täglichen Temperaturschwankungen regelmäßig wiederkehrende Windsysteme zur Folge. So erwärmt sich durch die Sonnenstrahlung das Land am Tag rascher als das Wasser. Über dem Land steigt daher die warme Luft auf und die kühlere See- oder Meeresluft strömt als Seewind gegen das Festland. In der Nacht dagegen weht ein kühler Wind vom Land zum Meer, der Landwind (Abb. 24.7, 8). Besonders ausgeprägte Windströmungen werden von den jahreszeitlich bedingten Temperaturunterschieden zwischen den Kontinenten und den Meeren hervorgerufen. Ein Beispiel dafür sind die Monsunwinde zwischen Asien und dem Indischen Ozean. Regelmäßige Luftströmungen lassen sich auch im Bergland beobachten. Der Grund dafür sind Temperaturunterschiede zwischen den Berghängen und dem Tal. Bei Schönwetter kommt am Tag ein Aufwind zustande, in der Nacht eine Luftströmung vom Berg zum Tal. Der Aufwind an den Berghängen wird beim Segelfliegen und Paragleiten, aber auch von Vögeln genützt. Du bist dran – zeige deine Kompetenz: 24.1 Warum wird die Luft mit zunehmender Höhe immer „dünner“ (kleinere Dichte)? 24.2 Recherchiere, aus welcher Richtung der Monsun in Indien im Sommer, bzw. aus welcher Richtung er im Winter weht? 24.5 Schalenkreuz-Anemometer und Windfahne 24.6 „Wasserhose“ in der Adria 1 anemos (griech.) …Wind 24.7 Seewind am Nachmittag 24.8 Landwind in der Nacht und am Morgen Die verschieden starke Erwärmung der Atmosphäre führt zu Luftdruckunterschieden. Diese bewirken die Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten und verursachen den Wind. Wind weht von Gebieten hohen Luftdrucks zu Gebieten niederen Drucks und stellt so den Druckausgleich her. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=