Gollenz Physik 3, Schulbuch

39 23 Die Sonnenstrahlung ruft Wasserkreisläufe und Luftströmungen hervor Wiederhole, was du über das Verdunsten und Kondensieren von Wasser gelernt hast. Sowohl beim Verdunsten als auch beim Sieden entsteht unsichtbarer Wasserdampf. Dieser kondensiert zum Teil an kalten Fensterscheiben in Form von Wassertröpfchen. Betrachten wir beide Vorgänge gemeinsam, so können wir von einem Kreislauf des Wassers sprechen. Der Wasserkreislauf (watercircuit) wird auf der Erde hauptsächlich durch die Strahlungsenergie der Sonne hervorgerufen. Von den Wasserflächen unserer Erde (Meere, Seen, Flüsse), von den Schneeflächen und vom feuchten Erdboden verdunsten fortwährend riesige Wassermengen. Auch die Blätter der Bäume und Pflanzen geben ständig Wasser an die Atmosphäre ab. Durch die Sonnenenergie wird das Verdunsten stark gefördert. Der aufsteigende Wasserdampf kann durch Luftströmungen (airstreams) in sehr große Höhen gelangen und weithin transportiert werden. Kühlt er wieder ab, kondensiert er zu Wassertröpfchen und es bilden sich Wolken. Werden die Tröpfchen groß genug, fallen sie je nach Lufttemperatur als Regen oder Schnee zur Erde. Damit schließt sich der Kreislauf des Wassers (Abb. 23.1). Die Erwärmung der Erde durch die Sonne ist am Äquator am größten und nimmt zu den Polen hin ab. Der feste Erdboden erwärmt sich wesentlich rascher und kühlt schneller wieder ab als die Wasserflächen der Erde. Die verschiedenen Vegetations- und Siedlungsformen beeinflussen ebenfalls die Aufnahme der Sonnenenergie und die Wärmeenergieabgabe. Insgesamt entstehen dadurch ausgeprägte Unterschiede in der Erwärmung der Erdoberfläche. Sie erwärmt die darüber befindliche Luft. Die wärmere Luft beginnt aufzusteigen, kalte Luft sinkt zu Boden. Das führt zunächst zu vertikalen, aber in Folge auch zu horizontalen Luftströmungen. All diese Luftströmungen in der Atmosphäre werden als Wind (wind) bezeichnet und sind ebenfalls auf die Strahlungsenergie der Sonne zurückzuführen. Die Kreisläufe des Wassers und die Luftströmungen verursachen gemeinsam einen ständigen Wechsel des Zustandes der Atmosphäre. Den augenblicklichen Zustand der Lufthülle nennen wir Wetter (weather). Der Begriff Klima (climate) muss klar vom Begriff Wetter unterschieden werden. Unter Klima versteht man die für einen Ort oder ein Gebiet typische durchschnittliche Gesamtheit des meteorologischen Zustands in der Lufthülle und an der Erdoberfläche während eines längeren Zeitraums (mindestens ein Jahr). 23.1 Nenne Vorgänge, bei denen du Verdunsten bzw. Kondensieren beobachten kannst. 23.2 Wo liegen auf der Erde die Gebiete mit hohen Temperaturen? 23.3 Erkläre an Hand der Tabelle 5.2 (Seite 13), warum sich das Festland und das Meer verschieden schnell erwärmen und abkühlen. 23.4 Warum verliert die Erde ihre Lufthülle nicht? Wäre dies möglich? Du bist dran – zeige deine Kompetenz: Gibt es Wetter ohne Sonne? 23.1 Der Kreislauf des Wassers Oberflächengewässer Grundwasser Niederschlag Verdunstung Wasserkreisläufe und Luftströmungen werden durch die Sonnenenergie angetrieben. Sie verändern dadurch laufend den Zustand der Atmosphäre und verursachen somit das abwechslungsreiche Wettergeschehen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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