Gollenz Physik 3, Schulbuch

24 Größere Tiere haben eine vergleichsweise kleinere Oberfläche und geben dadurch weniger Wärmeenergie an die Umgebung ab. Je kleiner die Tiere sind, desto mehr Wärmeenergie geben sie im Vergleich zur Größe ihrer Körperoberfläche ab. Pinguine schützen sich zusätzlich durch das Zusammendrängen in großen Gruppen vor dem Auskühlen (Abb. 12.4). Sie bilden ein „riesiges Tier“, das nach außen hin eine viel kleinere Oberfläche hat als die Summe der Oberflächen der einzelnen Tiere. Die Pinguine am Rand müssen regelmäßig mit Pinguinen aus dem Inneren ihre Plätze tauschen, um nicht zu erfrieren. Warum ist die Antarktis kein Lebensraum für Mäuse? Kleine Tiere kühlen rasch aus und müssten ständig Futter zu sich nehmen, damit sie genug Energie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur bekommen. Das Futterangebot für eine Maus ist in der Antarktis sicher zu gering. Warum gibt es dann in Gebieten mit hohen Temperaturen riesige Elefanten? Die afrikanischen Elefanten müssten ja von ihrem Körperbau her innerlich überhitzen. Deshalb haben sie so große Ohren. Diese Ohren stellen praktisch Kühlkörper dar. Elefantenartige Tiere waren auch die Mammuts (Abb. 12.6). Sie lebten in Bereichen der Erde mit niedrigen Temperaturen, wie in der sibirischen Tundra. Mammuts waren noch größer als Elefanten, hatten sehr kleine Ohren und auch ein besonders dichtes Fell zur Isolierung. Praktisch alle Tiere sind an ihre Umwelt angepasst. Das ist entweder durch Isoliermaßnahmen oder auch durch ihre Größe geschehen. Wir unterscheiden zwischen eigenwarmen (warm blooded) und wechselwarmen (cold blooded) Lebewesen. Eigenwarme haben eine von der Außentemperatur unabhängige Körpertemperatur. Sie liegt je nach Art bei 36–42 °C. Dazu gehören die Vögel, die Säugetiere und der Mensch. Manche Säugetiere, wie Bären, Igel, Murmeltiere, Fledermäuse usw., können während der kalten Jahreszeit ihren Stoffwechsel vermindern und so ihre Körpertemperatur herabsetzen. Sie verfallen damit in den sogenannten Winterschlaf und überleben auf diese Weise die kalte, nahrungsarme Zeit. Das im Herbst angelegte Körperfett dient während des Winterschlafs als Wärmeschutz und Energievorrat. Bei wechselwarmen Tieren hängt die Körpertemperatur auch von der Temperatur der Umgebung ab. Dies ist bei den Fischen, Amphibien und bei allen wirbellosen Tieren der Fall. Sinkt die Außentemperatur, so ruhen sämtliche Lebensvorgänge, die Tiere erstarren. Wenn die Außentemperatur wieder ansteigt, „erwacht“ das wechselwarme Tier erneut zum Leben. 12.1 Nenne Tiere, die imstande sind, niedrige bzw. hohe Temperaturen zu ertragen. 12.2 Recherchiere und nenne wechselwarme Tiere. Nenne Vor- und Nachteile dieser Regulierung des Wärmehaushaltes. 12.3 Wie hoch ist normalerweise deine Körpertemperatur? Du bist dran – zeige deine Kompetenz: 12.6 Rekonstruktion eines Mammuts 12.7 Eigen- und wechselwarmes Tier. Welches ist welches? 12.8 Vermutlich waren Dinosaurier eigenwarm. Das Bild zeigt die Rekonstruktion eines Deinonychus mit Federn (Naturhistorisches Museum, Wien). Die Nahrungsaufnahme eines Lebewesens dient auch zur Regelung seines Wärmehaushaltes. Tiere sind an die unterschiedlichen Lebensbedingungen durch körperliche Merkmale, wie z. B. durch ihre Größe oder durch ein Fell, angepasst. Die Körpertemperatur ist bei eigenwarmen Tieren konstant, bei wechselwarmen Tieren von der Außentemperatur abhängig. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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