Ele und Leo, Kopiervorlagen zur Differenzierung Plus

Name: © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2016 | Kopiervorlagen zu Ele und Leo |  www.oebv.at Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Martinslegende Vor langer Zeit lebte ein Mann mit dem Namen Martin. Sein Beruf war Soldat. Früher hatten viele Soldaten Pferde, mit denen sie in den Krieg zogen. Auch Martin hatte eines. Manchmal hatte der König, für den Martin Soldat war, keinen Streit mit anderen Ländern. Dann lebte Martin in der Kaserne und sein Pferd stand im Stall. Natürlich ging Martin jeden Tag mit seinem Pferd spazieren. Einmal im Winter hatte Martin den ganzen Tag keine Lust zu reiten, weil es so kalt war. Erst am Abend dachte er sich: „Nun geh‘ ich mein Pferd satteln. Dann reite ich noch etwas aus. Mein Pferd braucht Bewegung.“ Er ritt schon eine ganze Weile, als er plötzlich eine leise Stimme hörte. „Brr!“, sagte er zu seinem Pferd und zog am Zügel. Das Pferd blieb stehen und Martin sah einen Mann im Schnee sitzen. Er war ganz dünn und hatte nur ein paar zerrissene Lumpen an. Seine Hände waren blau von der Kälte. „Hast du etwas zu essen für mich?“, bettelte der arme Mann und streckte Martin die Hände entgegen. „Nein“, sagte Martin. „Leider nicht. Aber warte!“ Martin zog seinen großen Soldatenmantel aus. Er nahm sein Schwert und teilte den Mantel in zwei Hälften. Die eine legte er sich selbst um die Schultern, die andere gab er dem Bettler. „Hier hast du etwas zum Wärmen“, sagte er und ritt los. „Danke“, rief der arme Mann hinterher, aber Martin war schon in der Dunkelheit verschwunden. Als Martin wieder zu Hause war, brachte er das Pferd in den Stall und ging in sein Zimmer. Dort dachte er nach. Er musste immer an den Bettler denken. Er konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Morgen ging er zum König und sagte: „Ich will kein Soldat mehr sein. Ich will nicht mehr töten.“ Der König war zwar traurig, aber er ließ Martin gehen. Martin aber verschenkte alles, was er hatte und wurde ein Mönch. Bald war es im ganzen Land bekannt, dass Martin zu allen Menschen gut war und alles, was er hatte, mit den Armen teilte. Und als der Bischof starb, wünschten sich die Menschen Martin als seinen Nachfolger. So wurde der frühere Soldat Martin ein berühmter Bischof. Einige Begriffe in der Legende sind für Kinder so unverständlich, dass sie in einfachen Worten erklärt und mit den Kindern darüber gesprochen werden sollte. Soldat Manchmal passiert es, dass du mit deinem Freund streitest. Wenn es ganz schlimm ist, haut ihr euch vielleicht sogar. Genauso geht es auch Ländern. Wenn aber die Könige oder Chefs von Ländern streiten, schicken sie ihre Soldaten los. Die müssen dann solange miteinander kämpfen, bis einer gewonnen hat. Dabei werden viele Menschen getötet. Mönch Du weißt doch bestimmt, was ein Pfarrer ist. Ein Mönch ist eine Art Pfarrer. Er lebt aber mit vielen anderen Mönchen zusammen in einem großen Haus, das Kloster heißt. Bischof Das ist der Chef von vielen Pfarrern. 130 148 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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