Wunderwelt Sprache 4, Arbeitsheft Sprachförderung und DaZ

8 Die Prinzessin auf der Erbse 1. Märchen lesen und nacherzählen, ev. mit anderen Märchen weiterarbeiten. BiSt: HSR 5.1, 6.1 • SPB 2.3 • LE 1.1, 4.2, 6.2 1 Lies das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse. Erzählt die Geschichte. Es war einmal vor langer Zeit, da lebte ein Prinz, der wollte eine Prinzessin heiraten. Aber es sollte eine echte Prinzessin sein. Und so reiste er in der ganzen Welt herum, um eine solche zu finden. Prinzessinnen gab es genug, aber ob es wirkliche Prinzessinnen waren, konnte er nie herausfinden. Immer war da etwas, was nicht ganz in Ordnung war. Da kehrte er wieder nach Hause zurück und war ganz traurig, denn er wollte doch so gern eine richtige Prinzessin haben. Eines Abends zog ein furchtbares Wetter auf, es blitzte und donnerte, der Regen stürzte herab – es war ganz entsetzlich. Da klopfte es, und der alte König ging hin, um aufzumachen. Es war ein Mädchen, das draußen vor dem Tor stand. Aber wie sah es aus! Das Wasser lief ihm von den Haaren und Kleidern herab, lief in die Schuhe hinein und beim Absatz wieder hinaus. Es erzählte, dass es eine wirkliche Prinzessin wäre. „Das werden wir schon herausfinden!“, dachte die alte Königin. Schnell ging sie ins Schlafzimmer und richtete das Bett für die Prinzessin her. Sie legte eine Erbse auf den Boden der Bettstelle. Dann nahm sie zwanzig Matratzen, stapelte sie auf die Erbse und dann noch zwanzig Daunen- decken oben auf die Matratzen. Hier sollte die Prinzessin schlafen. Am nächsten Morgen wurde sie gefragt, wie sie denn geschlafen hätte. „Oh, entsetzlich schlecht!“, sagte die Prinzessin. „Ich habe fast die ganze Nacht kein Auge zugetan! Ich bin auf etwas Hartem gelegen, so dass ich jetzt am ganzen Körper blaue Flecken habe!“ Da wussten der Prinz und seine Eltern, dass sie eine richtige Prinzessin war. Denn das Mädchen hatte ja die Erbse durch die zwanzig Matratzen und die zwanzig Daunendecken gespürt. Und so feinfühlig konnte nur eine echte Prinzessin sein. Da nahm sie der Prinz zur Frau, und die beiden schliefen nur noch in den weichsten und schönsten Betten, die es im ganzen Königreich gab. Und die Erbse kam ins Museum, wo sie heute noch zu sehen ist, wenn sie niemand gestohlen hat. Volksgut 1 5 10 15 20 25 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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