Wunderwelt Sprache 3, Arbeitsheft Sprachförderung und DaZ

38 Der Froschkönig 1 Lies das Märchen vom Froschkönig. Erzählt einander die Geschichte. Es war einmal eine Prinzessin, die mit einer goldenen Kugel an einem Brunnen spielte. Sie warf die Kugel in die Höhe und fing sie wieder. Die Kugel war ihr liebstes Spielzeug. Doch auf einmal fiel die Kugel in den Brunnen. Die Prinzessin begann zu weinen. Da sprang ein Frosch herbei und fragte: „Was gibst du mir, wenn ich dir die Kugel hole?“ Die Prinzessin versprach ihm ihre Perlen, ihre Kleider und auch noch die Krone, die sie auf dem Kopf trug. Aber der Frosch sagte: „Das alles will ich nicht. Ich möchte mit dir im Schloss leben und dein Freund sein.“ Das Mädchen versprach dem Frosch, was er wollte. Da tauchte er unter und holte die goldene Kugel herauf. Schnell lief die Prinzessin damit nach Hause. Am nächsten Tag, als die königliche Familie gerade beim Essen saß, klopfte der Frosch an das Schlosstor und rief: „Königstochter, mach mir auf! Weißt du nicht, was du mir gestern beim Brunnen versprochen hast?“ Da sagte der König: „Was du versprochen hast, das musst du auch halten. Geh und mach dem Frosch auf!“ Die Prinzessin öffnete die Tür und ließ den Frosch herein. Dieser sagte zur Prinzessin: „Heb mich hoch, ich möchte von deinem Tellerchen essen und aus deinem goldenen Becherchen trinken.“ Die Prinzessin wollte nicht, doch ihr Vater sah sie böse an. Da nahm sie den Frosch und setze ihn auf den Tisch neben ihren Teller. Der Frosch aß von ihrem Teller und trank aus ihrem Becher, doch der Prinzessin blieb jeder Bissen im Hals stecken. Als der Frosch satt war, sagte er: „Ich bin jetzt müde. Bring mich in dein Zimmerchen, ich möchte in deinem Bettchen schlafen.“ Da begann die Königstochter zu weinen, doch der König sprach wieder: „Was du versprochen hast, das musst du auch halten.“ Also ging sie mit dem Frosch in ihre Schlafkammer. Als der Frosch aber auch noch zu ihr ins Bett wollte, wurde die Prinzessin wütend. Sie packte ihn und warf ihn mit aller Kraft gegen die Wand. Sie schrie: „Nun wirst du mich in Ruhe lassen, du widerlicher Frosch!“ Als er aber herabfiel, war er kein Frosch mehr, sondern ein wunderschöner junger Prinz. Er erzählte ihr, dass er von einer bösen Hexe verzaubert worden war und dass sie ihn nun von dem bösen Zauber erlöst hätte. Der Prinz und die Prinzessin heirateten, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Volksgut 1. Märchen lesen und nacherzählen; ev. mit weiteren oder ähnlichen Märchen weiterarbeiten. BiSt: HSR 1.3, 5.2 • LE 2.1, 2.2, 7.2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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