Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]

80 Barock (1600–1720) Arbeitsvorschlag 1  – Motiv: Bestimmen Sie das dominierende Motiv der Gedichte (politische Kritik, Carpe-diem-Motiv …)! Arbeitsvorschlag 2  – Metaphern und Vergleiche: Bestimmen Sie die Metaphern und Vergleiche, mit denen im Gedicht von Opitz das ästhetische Frauenideal der Zeit vorgestellt wird. Gliedern Sie das Gedicht in folgende Abschnitte: Aufforderung an die Geliebte/Begründung/Beispiele/Schlussfolgerung. Vergleichen Sie in den Gedichten von Opitz und Gryphius die Beispiele, welche die Vergänglichkeit veranschaulichen sollen. Arbeitsvorschlag 3  – Analyse von Rechtschreibung/Zeichensetzung: Untersuchen Sie anhand der Gedichte von Opitz, Gryphius und Fleming, die in der Originalsprache der Ausgaben von 1637 bzw. 1679 wieder­ gegeben sind, einige Unterschiede zur heute gültigen Rechtschreib- und Zeichensetzungsnorm. Achten Sie dabei vor allem darauf, was alles in der Barockzeit noch nicht geregelt war. 2 „Ich weiß nicht, was ich bin.“ Angelus Silesius: „Der cherubinische Wandersmann“ (1675) Mystik und Lebensregeln Angelus Silesius (eigentlich Johannes Scheffler) ist Doktor der Philosophie und Medizin, Hofarzt und Arzt in Armenspitälern. Er wechselt vom Protestantismus zum Katholizismus wegen der „freventlichen Verwerf- fung“ der Mystik durch das Luthertum. Mit Kreuz und Dornenkrone nimmt er ekstatisch an Prozessionen teil und setzt sich seit seiner Konversion heftig für die Ge­ genreformation ein. In scharfen Polemiken fordert er die katholischen Fürsten auf, die Andersgläubigen – auch mit Gewalt – zum Konfessionswechsel zu zwin­ gen. Sein Werk „Der cherubinische Wandersmann“ ist das am wenigsten attackierende Werk des Autors. Es bringt in 1665 Epigrammen die mystischen Erfahrun­ gen des Autors und Lebensanleitungen für die durch die Kriegsleiden geprägten Menschen. Angelus Silesi­ us predigt den „wesentlichen“ Menschen, der unab­ hängig von Zufall, Reichtum, Ruhm, aber auch von Ver­ zweiflung und Not ist. Mystik (aus lateinisch mysticus : geheimnisvoll) ist religiöses Bemühen, das die Vereinigung mit der Gottheit schon im Leben zum Ziel hat. Dazu setzt die Mystik Ekstase, Meditation, Gebet, Askese, Fasten, aber auch Praktiken wie Selbstgeißelung ein. Erklären Sie, welche Epigramme (s. S. 81) Sie als mystische, paradoxe, mit Verstand und Logik nicht analysierbare Sprüche ansehen und welche als eher praktische Lebensregeln. Aufgabe Info Aufgabe Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen­ fassung Literatur­ übersicht Grenzenlos Fokus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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