Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]

68 Renaissance, Reformation, Humanismus (1450–1600) Maturaraum 4 Für Ihre schriftliche Reifeprüfung/Reife- und Diplomprüfung Was ist das, die „Bildung“? Bildung als Grundlage für einen autonomen Menschen, der selbstständig denkt, der vorgegebene Denkmuster überprüft, der seine geistigen Kräfte weiterentwickelt, das war das Ziel von Renaissance und Humanismus. Doch was eigentlich Bildung ausmacht, was ihr Ziel und ihr Zweck ist, und vor allem auch, was die Schule zur „Bildung“ beitragen soll und welche „Bildung“ sie vermitteln soll, ist nie unumstritten. Thema: Was ist „Bildung“? Aufgabe: Nainas Twitter-Wut trifft auf taube Lehrerohren Verfassen Sie einen Leserbrief. Situation: Auch Sie möchten zur Diskussion um die Ziele von (Schul)bildung beitragen und Ihre Meinung öffentlich kundtun. Ein Leserbrief scheint Ihnen dazu gut geeignet. Lesen Sie den folgenden Zeitungsbericht aus der Zeitung „Die Welt“. Verfassen Sie nun den Leserbrief an die Zeitung (forum@welt.de) und berücksichtigen Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge: ■■ Bestimmen Sie die Aussage in Nainas Tweet. ■■ Erläutern Sie Nainas Anliegen und die Reaktionen darauf. ■■ Erörtern Sie, wie Sie persönlich „Bildung“ definieren und was Sie sich als Ergebnis Ihrer Schulbildung erwarten. Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Nainas Twitter-Wut trifft auf taube Lehrerohren So kann man aus persönlicher Sorge eine nationale Bildungsdebatte entfachen. Naina K. aus Köln schrieb am Samstag via Twitter: „Ich bin fast 18 und hab keine Ahnung von Steuern, Miete oder Versicherungen. Aber ich kann ‚ne Gedichtsanalyse schreiben. In 4 Sprachen.“ […] Etliche Teenager waren sofort begeis- tert. Über 12.000-mal wurde der Eintrag geteilt, mehr als 22.000-mal favorisiert, minütlich prasseln neue Reaktionen auf Twitter auf sie ein. […] Die 17-Jährige beklagte fehlende Alltagsnähe im Un- terricht: „Klar, wir lernen in der Schule wichtige Sa- chen. Aber niemand bringt uns bei, wie man später auf eigenen Beinen steht.“ Vor allem junge Twitter-User dankten @nainablabla – so ihr Twitter-Account –, dass jemand ihre Gedanken einmal öffentlich ausgesprochen hat, und stellten sich hinter sie. […] Naina geht in die zwölfte Klasse eines erzbischöflichen Kölner Gymnasiums und will in diesem Jahr ihr Abi- tur machen. Sie denkt deshalb darüber nach, zu Hause auszuziehen und in einer WG zu leben. Ihr fällt auf: „Ich habe keine Ahnung von Wohnungssuche, weiß nicht, was ich für Versicherungen brauche, wie das mit Krankenkasse oder Kindergeld läuft.“ Sie fühle sich von der Schule nicht vorbereitet auf die Pflichten, die mit 18 auf Jugendliche zukommen, sagt sie dem „Kölner Express“. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen­ fassung Literatur­ übersicht Grenzenlos Fokus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum de Verlags öbv

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