Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]
456 Gegenwartsliteratur – mit Österreichschwerpunkt ■■ Arbeitsvorschlag eins : Ersuchen Sie inner halb oder außerhalb der Klasse Schüler/ Schülerinnen oder Erwachsene nicht deutscher Muttersprache, den sprachlich nicht sehr schwierigen Text „Das Dokument“ in ihre Muttersprache zu übertragen und vorzulesen. ■■ Arbeitsvorschlag zwei : Übersetzen Sie den Text in Gruppenarbeit mit Hilfe Ihres Fremdsprachenlehrers/Ihrer Fremdspra chenlehrerin in eine von Ihnen gelernte Fremdsprache. Sollten Sie den Text ins Englische oder Italienische übertragen, so können Sie Ihre Übersetzung mit einer „Profiübertragung“ vergleichen. Das Gedicht ist im Band „Metulj – Der Schmetterling – La farfalla – The butterfly“ von Gustav Januš (1999) auch in diesen beiden Sprachen abgedruckt. ■■ Arbeitsvorschlag drei : Dichten Sie Ihr persönliches Gedicht zum Thema „Verloren und (nicht) wieder gefunden“. Sie können dabei die Gliederung des Gedichtes von Januš übernehmen: Ort/Zeitpunkt des Verlierens, verlorener Gegenstand, befürch tete Konsequenzen (eingetretene Konse quenzen), glückliches/nicht glückliches Ende. Behalten Sie auch den „unaufgereg ten“ Stil von Januš bei. Der erste Schnee Am Morgen ist der erste Schnee gefallen. Zu Mittag habe ich mich auf den Weg gemacht. Weil es kalt war, habe ich mir den Mantel angezogen. Ich mag den Schnee, denn er verhüllt all die braunschwarze Fäulnis des späten Herbstes und verwandelt die ganze Natur in einen stillweißen Landstrich. Ich mag auch die Kälte, bringt sie doch all jene Fliegen um, die mich im Sommer gestochen haben, und macht aus Bäumen und Dächern Eisaltäre. Bekümmern tun mich freilich die Blumen in meinem Beet. ■■ Beschreiben Sie das Verhältnis des Autors zum Winter. Bestimmen Sie, an welcher Stelle Ironie durchscheint, an welcher das selbst verständliche Mitfühlen mit der Natur. ■■ Schreiben Sie in Ihrer Muttersprache das „Erste-Schnee-Gedicht“ des Kindes, das Sie einmal waren, oder des Autofahrers in der Stadt oder der alten Dame oder des Spaziergängers oder des Heizölhänd lers … . ■■ Fotografieren Sie auf dem Weg zur Schule Ausschnitte aus einem Wintertag (eventuell Handy-Schnappschuss), legen Sie es jeman dem aus der Klasse vor und laden Sie Ihren Mitschüler/Ihre Mitschülerin ein, dazu einen kurzen Text zu verfassen. Romedius Mungenast (1953–2006): „Jenisches Liebesgedicht“ Das Jenische ist die Sprache der Nachkommen von Menschen aus Randschichten, die über Jahrhunderte jährlich ihr Land verlassen mussten, um ihr Leben als Taglöhner, fahrende Händler, Pechbrenner, Sängerin nen, Kesselflicker zu sichern, ständig der Missachtung und dem Misstrauen der Sesshaften ausgesetzt. Dies zeigt sich schon in der Bezeichnung „Jenisch“, die den Menschen aufgedrängt wurde und von „Gauner“ abge leitet wird. Sie finden hier Mungenasts Gedicht auf Jenisch und Deutsch. Du – Möschele schuggers, i mag novus mehr abnaschn von dir. Die Meing – meine und deine – der Patrus – meiner und deiner tibern novus gwant von ins. Sie wol’n novus, daß mir krenen. Weil du a Gatschlimöschl bisch, und i a jenisches Gruniggl, Aufgabe 2 4 6 8 10 12 14 16 Aufgabe 2 4 6 8 Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen fassung Literatur übersicht Grenzenlos Fokus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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