Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]

451 Gegenwartsliteratur – mit Österreichschwerpunkt Vertreter der Kampfparteien zwischen Villacoublay, Buc, Toussus-le-Noble, Guyancourt, St. Cyr-L’École und dem Elysée-Palast hin- und herbrachten. Aber auch während dann pausenlos die Geschwader über die Baumwipfel flogen, horchte ich einzig auf das Wildbienenvolksgetöse im Felsblock – ähnlich dem Kindheitssummen seinerzeit in den Telegraphen- masten, nur eben […] ein Lebendgeräusch, ein Schall vor jedem Schall –, stampfte dazu auf und wünschte uns sämtlich solch ein Tönen in das Ohr, in den Schädel, in das Herz […]. ■■ Beschreiben Sie, welche unterschiedlichen Klänge und Geräusche der Autor wahrnimmt und welche Geräusche als Symbole der auf den Menschen eindringenden Politik und Gesellschaft ausgeblendet werden. ■■ Stellen Sie fest, was der Begriff der „Sphärenmusik“/„Sphärenharmonie“ in Naturwissenschaft (Astrono­ mie) und Philosophie bedeutet. ■■ Schreiben Sie in freier Form einen Text zu Handkes Gedanken „Die Welt im Gehen, Schauen, Bedenken, Betrachten, Weitergehen stellt sich anders dar als die Welt in den Zeitungen.“ ■■ In „Nachmittag eines Schriftstellers“ erzählt der Autor von Ereignissen im Jahreslauf, die ihm besonders wichtig sind: „der erste Zitronenfalter im Vorfrühling, der erste Kuckucksruf im Mai, das erste Unters-Wasser-Tauchen im Sommer, der erste Biss in einen Herbstapfel.“ Diskutieren Sie, welches (erste) Ereignis im Jahreslauf Ihnen wichtig ist. Der Fokus Österreichs Literatur ist vielsprachig – zur Literatur der Migranten/ Migrantinnen und der österreichischen Minderheiten Geschichte und Gegenwart Bis zum Zerfall der Monarchie waren Österreichs Lite­ ratur und Kultur selbstverständlich vielsprachig. Deutschsprachige, italienische, slawische, jüdische, ungarische Autorinnen und Autoren prägten den kul­ turellen Reichtum der Monarchie. Viele schrieben oft in zwei Sprachen, von denen eine fast immer Deutsch war. Ihre eigene Sprache sicherte ihnen ihr nationales Selbstbewusstsein, das Deutsche gliederte sie ein in die überregionale Identität der Monarchie. Auch heute wird die österreichische Literatur mitgestaltet von Au­ torinnen und Autoren, die Deutsch nicht als Herkunfts­ sprache haben. Migrantinnen und Migranten, die aus vielfältigen Gründen nach Österreich kommen, schrei­ ben in ihrer Muttersprache oder in Deutsch oder in beiden Sprachen. Zugleich ist zu betonen, dass die Österreicherinnen und Österreicher viele Sprachen als Muttersprache sprechen und die Literatur Öster­ reichs auf allen in unserem Land gesprochenen Spra­ chen beruht. Migranten/Migrantinnen und ihre Themen Ein geraffter Überblick über die „Migrationsliteratur“ birgt natürlich die Gefahr, allzu schablonenhaft zu sein. Trotzdem soll hier eine kurze Charakteristik gege­ ben werden. Manche Autorinnen/Autoren thematisie­ ren die Verfolgung, der sie in ihrer ursprünglichen Hei­ mat ausgesetzt waren. Viele Texte berichten von den schmerzlichen Erfahrungen eines neuen Lebens au­ ßerhalb des Herkunftslandes und des vertrauten Um­ felds. Häufig wird die von Verunsicherung geprägte Situation deutlich, in der sich die Flüchtlinge und Aus­ 44 46 48 50 52 Aufgabe Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen­ fassung Literatur­ übersicht Grenzenlos Fokus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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