Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]

43 Hochmittelalter (1170–1250) Morgen wird heller. Vorhang bläht sich. Junger Wind und erste Sonne will herein. Lärmen quillt auf ... Musik der Frühe ... sanft in Morgenträume eingesungen schlaf ich ein. Mascha Kaléko: Der nächste Morgen (1933) Wir wachten auf. Die Sonne schien nur spärlich Durch schmale Ritzen grauer Jalousien.
 Du gähntest tief. Und ich gestehe ehrlich:
 Es klang nicht schön. – Mir schien es jetzt erklärlich, Dass Eheleute nicht in Liebe glühn. Ich lag im Bett. Du blicktest in den Spiegel, Vertieftest ins Rasieren dich diskret.
 Du griffst nach Bürste und Pomadentiegel.
 Ich sah dich schweigend an. Du trugst das Siegel Des Ehemanns, wie er im Buche steht. Wie plötzlich mich so viele Dinge störten!
 – Das Zimmer, du, der halbverwelkte Strauß, Die Gläser, die wir gestern abend leerten, Die Reste des Kompotts, das wir verzehrten. ... … Das alles sieht am Morgen anders aus. Beim Frühstück schwiegst du. (Widmend dich den Schrippen.) – Das ist hygienisch, aber nicht sehr schön. Ich sah das Fruchtgelee auf deinen Lippen Und sah dich Butterbrot in Kaffee stippen Und sowas kann ich auf den Tod nicht sehn! Ich zog mich an. Du prüftest meine Beine.
 Es roch nach längst getrunkenem Kaffee.
 Ich ging zur Tür. Mein Dienst begann um neune. Mir ahnte viel –. Doch sagt ich nur das Eine: „Nun ist es aber höchste Zeit! Ich geh ...“ 18 20 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen­ fassung Literatur­ übersicht Grenzenlos Fokus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=