Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]
308 Expressionismus/Dadaismus (1910–1920/1925) ■■ Untersuchen Sie, welches Gedicht den freiesten Umgang mit Grammatik, Wortbildung, Wortgestalt zeigt. ■■ Analysieren Sie, welcher Text die Sprache weder grammatisch noch syntaktisch verändert und seine Wirkung ausschließlich aus der ungewohnten Verbindung von Begriffen erzielt. ■■ „Übersetzen“ Sie die Gedichte von Artmann und Achleitner in die Schriftsprache und tragen Sie die Texte vor. ■■ Erklären Sie, welcher der beiden Fassungen (Mundart/Schriftsprache) Sie den Vorzug geben. Aufgabe Auf den Punkt gebracht: Die Literatur des Expressionismus und Dadaismus ■■ Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs prägt den Expressionismus; dem „alten Menschen“, der für den Krieg verantwortlich ist, wird der „neue Mensch“ gegenübergestellt, der friedlich, solidarisch und opferbereit ist. ■■ Exemplarisch für diese Demonstration des „neuen Menschen“ ist das Drama „Die Bürger von Calais“ (1914) von Georg Kaiser; ein typi sches Dramenmotiv ist der Vater-Sohn-Konflikt. ■■ Neben der Dramatik ist die Lyrik eine bevorzug te expressionistische Form: Ekstatische Weltver besserungsgedichte mit barocker Sprachmeta phorik (Werfel, Stadler) stehen Gedichten gegenüber, die ungeschminkt das Hässliche darstellen (Benn). ■■ Die Gedichte von August Stramm reduzieren den Vers auf das Notwendigste. ■■ Erstmals wird die Stadt ein wichtiges Motiv der Dichtung (Heym, Döblin). ■■ Zwei Österreicher zählen zu den herausragends ten Dichtern der Epoche: –– Franz Kafka mit seinen parabelhaften Romanen und Erzählungen, in denen die Realität plötzlich ins Irreale umschlägt („Die Verwandlung“, „Der Prozess“, „Das Schloss“) und die Personen keine Chance haben, ein Ziel zu erreichen oder ihre Situation zu begreifen. –– Georg Trakl mit seiner Lyrik, die in dichten Meta phern Orientierungslosigkeit und Schuld aus drückt. –– Bei beiden Autoren bilden autobiografische Fakten Hintergründe für das Schreiben, ohne dass man die Dichtung allerdings darauf reduzieren dürfte: Kafka: Vaterbeziehung; Trakl: Inzest. ■■ Der Dadaismus glaubt im Gegensatz zum Expressionismus nicht an die Veränderung der Welt durch die Dichtung: Sprachzerstörung, Provokation sind sein Programm, das sich vor allem in der Lyrik zeigt. ■■ Für die „Wiener Gruppe“ werden die Dadaisten zu direkten Vorbildern. Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen fassung Literatur übersicht Grenzenlos Fokus - Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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