Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]

158 „Weimarer Klassik“ (1786/1794–1805)/„Geist der Goethezeit“ (bis 1832) Auf den Punkt gebracht: Die Literatur der Klassik ■■ „Klassisch“ bedeutet seit der Antike „vorbild­ haft“; der Begriff wird lange Zeit auch nur für antike Werke angewendet, erst im 18. Jahr­ hundert erhalten hervorragende Werke anderer Kulturen und anderer Epochen ebenfalls diese Bezeichnung. ■■ Vorbild bleibt aber stets die Antike; Winckelmann (1717–1768) ist der große Anreger für die Beschäf­ tigung mit der Antike vor Ort, besonders in Italien. ■■ Die „Weimarer Klassik“ verdankt sich weitge­ hend der Umsicht einer Frau, der Herzogin Anna Amalia; sie schafft in Weimar eine im Vergleich zu anderen Fürstentümern offenere kulturelle Atmosphäre; Goethe, Schiller, Wieland, Herder machen aus der Kleinstadt ein Zentrum des Geisteslebens. ■■ Die klassische Literatur dreht sich um den Begriff des menschlichen Maßes und der Humanität. Dabei ist der Einfluss der idealisti­ schen Philosophie von Immanuel Kant von großer Bedeutung. ■■ Goethes Dramen wie „Iphigenie“, „Torquato Tasso“ und Schillers Dramen wie „Wallenstein“, „Maria Stuart“, „Wilhelm Tell“ zeigen die Span­ nungen zwischen dem Einzelnen und seiner Umwelt und das Bemühen um eine möglichst gerechte Gesellschaft; als eines der Hauptwerke der deutschen Literatur gilt Goethes „Faust“. ■■ Die literarischen „Außenseiter“ wie Jean Paul, Hölderlin und Kleist leiden an der Dominanz der beiden „Großen“ und an der Zurücksetzung durch sie; Kleist – als Epiker und Dramatiker – und Hölderlin als Lyriker werden erst im 20. Jahr­ hundert als hervorragende Autoren „entdeckt“. ■■ Die Ideen der Klassik sind vor Missbrauch und der Instrumentalisierung für politische Zwecke nicht geschützt. Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen­ fassung Literatur­ übersicht Grenzenlos Fokus - Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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