Literaturräume, Schulbuch [Prüfauflage]

13 Frühmittelalter (770–910 und 1060–1170) ■■ Fassen Sie die Informationen zusammen, die in den Versen 1 bis 6 gegeben werden. ■■ Bestimmen Sie, welche Informationen Sie im gesamten Text bekommen über Fakten aus dem Leben Hildebrands und seinen Charakter! ■■ Erläutern Sie, mit welchen Mitteln Hildebrand den Kampf mit dem Sohn abzuwenden versucht und an welcher Stelle Hildebrand keine Möglichkeit mehr sieht, den Kampf zu verhindern. ■■ In alten Gesellschaften und Kulturen wurde der Zweikampf immer wieder ausgefochten, um Menschen­ verluste geringer zu halten, die sonst den Fortbestand ganzer Stämme oder kleiner (Stadt-)Staaten gefährdet hätten. Oft kämpften dabei nur die beiden Heerführer. Lesen Sie über zwei berühmte Zweikämpfe aus der antiken Literatur und stellen Sie diese Kämpfe dar: David gegen Goliath (Altes Testament, 1. Buch Samuel, Kapitel 17) und Hektor gegen Achill aus der Ilias (22. Gesang). 2 Die Versuche, den Germanen das Christentum „auszudeutschen“ Der „Abrogans“ (aufgezeichnet um 790) Wie man den Germanen verständlich macht, was Sünde, Erbarmen, Gnade, Demut ist Die christliche Religion ist – wie etwa auch das Juden­ tum oder der Islam – eine Buchreligion. Ihr Gehalt ist in der Bibel schriftlich fixiert und wird in Schriften in­ terpretiert. Für den Klerus, der diese Religion verwal­ tet, sind deshalb Schreib- und Lesekenntnisse unver­ zichtbar. Den Missionaren geht es darum, den germa­ nischen Stämmen rasch und effizient die christlichen Lehren nahezubringen. Diese Lehren liegen zwar schriftlich vor – aber meist in Latein. Die Texte müssen also übersetzt werden. Christliche Begriffe wie etwa Sünde, Gnade, Schuld, Vergebung, Barmherzigkeit, Demut, Erlösung stam­ men aus einem völlig anderen kulturellen Denk- und Vorstellungsraum. Für sie gibt es im Deutschen daher auch keine Entsprechungen. Will man Inhalte des Christentums an die Germanen vermitteln, muss zu­ nächst ein entsprechender Wortschatz geschaffen werden. Als eine der ersten Gattungen deutscher Lite­ ratur entstehen daher so genannte Glossen, Einwort­ übersetzungen, die man mit heutigen Vokabelheften vergleichen könnte. Allerdings sind diese Glossen nicht für die Laien gedacht, denn diese können ja überhaupt nicht lesen. Sie werden von den Geist­ lichen, die sich um die Entwicklung eines kirchlich an­ wendbaren deutschen Wortschatzes bemühen, für Belehrung und Gottesdienstgebrauch verfasst. Das erste deutsche Buch deutscher Sprache Der „Abrogans“, benannt nach dem ersten Stichwort „abrogans“ = „demütig, bescheiden“, ist die erste Sammlung solcher Glossen und gleichzeitig das ältes­ te erhaltene Buch in deutscher Sprache, geschrieben um 770. Meist wird dieses Werk dem aus der Gegend von Meran stammenden Geistlichen Arbeo († 783 oder 784) zugeschrieben. Hier einige Beispiele, wie lateini­ sche Wörter ins Deutsche übertragen werden: Abrogans dheomodi / humilis samftmoati / Abba fater- lih / pater fater / […] egomet ihha / arcessire suoh- han  / aditus zoaganc / stimulus stechunga / pulchritu- do liuplih / altus haoh / occultum tuncal […] Aufgabe Überblick Fundament Leseraum Maturaraum Zusammen­ fassung Literatur­ übersicht Grenzenlos Fokus Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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