Krisenmanagement und Insolvenz 112 Das Stadium einer Unternehmenskrise erkennen Damit man Unternehmenskrisen rechtzeitig abwenden kann, muss man sie früh genug erkennen, denn Krisen bahnen sich in der Regel an. a) Unternehmenskrisen entwickeln sich nach einem idealtypischen Verlauf. Kennzeichnen Sie die nachstehenden Behauptungen mit R = RICHTIG bzw. F = FALSCH. Behauptung R F Die Liquiditätskrise folgt auf die Ertragskrise und diese folgt einer Strategiekrise. Die Strategiekrise folgt der Liquiditätskrise. Die Ertragskrise steht zwischen Strategiekrise und Liquiditätskrise. Nachdem alle Krisenstadien durchlaufen wurden, folgt unaufhaltbar die Insolvenz. Alle Krisenstadien treten gleichzeitig und immer überraschend auf. b) Sie sind Mitarbeiter/in einer Unternehmensberatungsfirma. Im Rahmen eines Mitarbeitermeetings wird über Unternehmen gesprochen, die Beratungsbedarf angemeldet haben. Die Situation der einzelnen Unternehmen wird geschildert. Beurteilen Sie durch Einsetzen des entsprechenden Buchstabens, in welchem Krisenstadium sich das betreffende Unternehmen befindet, wobei ( E ) = Ertragskrise ( L ) = Liquiditätskrise ( S ) = Strategiekrise Stadium Beschreibung der Unternehmenssituation Das betroffene Unternehmen ist ein großer Baumarkt. Das Sortiment, das angeboten wird, ist sehr umfangreich. Jegliche Art von Bauzubehör (Baustoffe, Fliesen, Türen, Fenster, …), aber auch ein großes Angebot von Gartenzubehör über alle Arten von Pflanzen bis zu diversen Gartengeräten werden verkauft. Die Unternehmensleitung ist mit folgenden Problemen konfrontiert: • Die Mitarbeiter beklagen sich, dass es zwar sehr viele Abteilungen im Baumarkt gibt, aber nicht eindeutig geklärt ist, wer wofür zuständig ist. Somit kommt es zur Überschneidung von Kompetenzen. • Die Unzufriedenheit der Mitarbeiter führt zu häufigen Krankenständen bzw. zu laufenden Kündigungen und Neubesetzungen. • Der einzelne Mitarbeiter/die einzelne Mitarbeiterin weiß auch nicht genau, welche Anforderungen und Leistungen mit der Stelle verbunden sind. • Es gibt keine Vorgaben bei den Umsatzzielen, jedoch am Ende eines Jahres ständig Vorwürfe, dass die Umsatzzahlen „schlecht“ sind. • Oft wäre es erforderlich, gerade bei technischen Neuerungen, dass Mitarbeiter geschult werden. Derartige Schulungen werden von der Unternehmensleitung nicht initiiert. AUFGABE 1 v Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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