Bausteine Politische Bildung, Wirtschaftskunde und Ökologie, Arbeitsheft

6 Einmal Demokratie – immer Demokratie? Das einzige österreichische Konzentrationslager (KZ) wurde 1938 in Mauthausen errichtet. Dazu gehörten auch viele Nebenlager. Lies die Texte und beantworte die Fragen. 1. Was galt als Grundprinzip in Mauthausen? Was versteht man darunter? 2. Weshalb wurde Michael H. deiner Meinung nach in ein KZ gebracht? 1. Lagergefängnis von Mauthausen Als Grundprinzip galt „Vernichtung durch Arbeit“. Die Häftlinge mussten Zwangsarbeit in einem Steinbruch leisten, bis sie vor Erschöpfung, Hunger oder an den Gräueltaten ihrer Aufseherinnen und Aufseher starben. Politische Gefangene und Häftlinge, die für die Hinrich- tung vorgesehen waren, wurden im Lagergefängnis eingesperrt. In den Jahren 1938–1945 waren etwa 190 000 Menschen aus ganz Europa in Mauthausen inhaftiert. Mehr als die Hälfte dieser Menschen starb. Quelle: Michael H. berichtet über seine Erfahrungen im KZ Mauthausen (Aus: KZ-Gedenkstätte Mauthausen) „Manchmal haben sie dich viel geschlagen, manchmal wenig. Aber geschlagen haben sie dich jeden Tag.“ Michael H. hat überlebt 1922 wurde Michael H. in Oberwart/Burgenland geboren; als Roma (Angehöriger einer Minderheit) war es ihm verboten, die Schule zu besuchen. Michael H. arbeitete bereits als Kind bei Bauern, später als Hilfsarbeiter im Straßenbau. 1939 wurde er verhaftet und in das KZ Dachau deportiert; seine Familie wurde ebenfalls deportiert und später ermordet, nur eine Schwester überlebte. 1942 kam Michael H. in das KZ Mauthausen; Zwangsarbeit im Steinbruch, bei Bauarbeiten und in einem Bombenräumkommando. 1945 wurde Michael H. aus Mauthausen befreit und kehrte nach Oberwart zurück. Nach 1945 arbeitete und lebte Michael H. zwei Jahre lang in einem Pferdestall, danach arbeitete er in der Landwirtschaft und im Baugewerbe. zu Bausteine PTS: Seiten 12–13 I ch u nd d i e Po l i t i k Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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